21.09.2017   

Bodenseer: WohlgeMUTH fehlt wohl der MUT zur Veränderung

Die Gewerkschaft hat wieder getan, was sie am besten kann: die Tourismusbranche pauschal mies zu machen.

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Die Gewerkschaft hat wieder getan, was sie am besten kann: die Tourismusbranche pauschal mies zu machen. Fachkräftemangel ist ein Problem in ALLEN Branchen – und dieser lässt sich nur mit Mut zu neuen Wegen lösen. Uralt-Rezepte sind fehl am Platz.

Präsident Jürgen Bodenseer hat keine Freude mit der reflexartigen Stellungnahme des Tiroler ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth in der Debatte um Fachkräfte im Tourismus: "Alle Branchen in ganz Mitteleuropa haben das Problem des Fachkräftemangels. So auch im Tourismus. Das scheint die Gewerkschaft aber zu ignorieren und nutzt jede Gelegenheit, um vermeintliche Problemzonen des Tourismus zu verallgemeinern und medial auszubreiten. Gerade die Touristiker arbeiten ständig und intensiv daran, es noch besser zu machen, es werden ihnen aber nur Prügel vor die Füße geworfen", erklärt Bodenseer.
 
Völlig daneben ist für Bodenseer die ständige Kritik an den Arbeitszeiten: "Die Einheimischen und Gäste kommen nun einmal an den Abenden und Wochenenden – das ist das Wesen des Tourismus. Besonders in Saisonbeschäftigungen sind Überstunden nötig und auch vom Dienstnehmer gewünscht – da es attraktiv ist, möglichst viel in kurzer Zeit verdienen. Wer fleißig und interessiert ist hat jede Menge Chancen auf Karriere und hohe Bezahlung.
 
Der WK-Präsident fordert Bewegung von den Gewerkschaften zu dringend anstehenden Themen. Stichwort Flexibilisierung: Das ständige Blockieren bei flexibleren Arbeitszeiten schadet den Betrieben und auch den Beschäftigten. Stichwort Zumutbarkeitsbestimmungen: Diese verhindern einen Branchenwechsel oder längere Anreisen zum Arbeitsort. Die Folge: Im Übersozialstaat Österreich sind manchmal Sozialleistungen garniert mit etwas Pfusch gleich attraktiv wie geregelte Arbeit. Stichwort Steuern: Warum werden eigentlich Fleiß und Mehrarbeit mit der Steuerkeule bestraft? 
 
"Unseren Mitarbeitern muss endlich mehr Netto vom Brutto bleiben. Da würde ich mir modern denkende Gewerkschaften wünschen", so Bodenseer, "die Herausforderungen können nur mit mehr Mut bewältigt werden. Die gewerkschaftliche Mottenkiste mit Uralt-Forderungen muss geschlossen bleiben."