Deutliches "Nein" aus Tirol zum verordneten Brüsseler Norm-Pommes Frites Die nächste EU-Bürokratielawine droht die Gastronomie zu überrollen. Es geht um Acrylamid, die Farbe von Pommes Frites und Toastbrot und neue Auflagen für die Betriebe. "Das geht eindeutig zu weit", sagt Josef Hackl, Sprecher der Tiroler Gastronomie, zu den Plänen der EU-Kommission. Und Hackl befindet sich damit in bester Gesellschaft: selbst EU-Abgeordnete wie Elisabeth Köstlinger haben sich in der Presse von dem Vorhaben der Kommission distanziert. Dazu kommt: schon im Vorfeld haben sich sämtliche europäische Gastronomieverbände gegen eine solche Verordnung ausgesprochen. Worum geht es? Brüssel will den Acrylamid-Gehalt in Speisen und Fertigprodukten senken. Die Substanz entsteht beim Rösten, Braten oder Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln und steht im Verdacht krebserregend zu sein. Grenzwert für den Menschen gibt es allerdings keinen. "Wer die Bürokratie kennt, der weiß, dass hier womöglich wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird und unsinnige Vorgaben aus Brüssel bei uns in Österreich weiter verschärft werden", erinnert Hackl an die Allergene-Verordnung bzw. Umsetzung, deren Nutzen in überhaupt keinem Verhältnis zum bürokratischen Aufwand steht. So könnte es passieren, dass selbstgemachte Pommes Frites im Würstelstand um die Ecke künftig "blanchiert" werden müssen und eine Expertengruppe in der Restaurantküche den Bräunungsgrad eines Toasts mit einer der EU-Tabelle vergleichen müssen. "Es gibt andere, effektivere Möglichkeiten das in den Griff zu bekommen als unseren Gäste die Freude am Essen und uns mit der nächsten Bürokratielawine endgültig die Freude an unserer Arbeit zu verderben", sagt der Tiroler Gastronomiesprecher und schlägt stattdessen einen verpflichtenden Ayrylamid-Grenzwert für Gastronomiezulieferer bzw. vorverpackte Lebensmittel vor. Zur Aufklärung der Konsumenten wäre ergänzend eine Informationskampagne wesentlich effektiver, weil die die Konsumenten auch in ihrer eigenen Küche umsetzen könnten.