10 Jahre Tiroler Nachwuchs-Ingenieur-Preis: der Jubiläums-TINIP geht an die HTL Bau und Design Bereits zum zehnten Mal wurde gestern der Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis TINIP verliehen. Prämiert wurden Projektarbeiten der Tiroler HTL und artverwandter technischer Schulen. Sieger des TINIP 2019 sind Florian Hölbling, Christian Nössing und Niklas Osl von der HTL Bau und Design in Innsbruck. Die drei Schüler haben in der Kategorie Tiefbau in Kooperation mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung ein neues Brückentragewerk für die Diepoldsauer Kanalbrücke zwischen Lustenau und Hohenems geplant. Um den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten musste zudem eine Behelfsbrücke aus Stahl konstruiert werden, mit Bohrpfählen wegen den schlechten Bodenverhältnissen in dieser Region. Der Juryvorsitzende und Leiter der Bildungsregion Tirol Mitte, Anton Lendl, gratulierte begeistert: „Den drei Schülern ist es gelungen das Projekt in seiner Gesamtkomplexität erfolgreich zu vermitteln. Trotz des Mehraufwandes wegen der zweiten Brücke und dem porösen Boden haben die Schüler einen perfekten Projektansatz gefunden. Das Projekt ist von Anfang an durchgeplant, ist realisierbar und wirtschaftlich kalkuliert.“ Insgesamt wird von der Jury je Kategorie ein Projekt nominiert. Diese Nominierten erhalten neben der Nominierungsurkunde jeweils einen Preisgeldscheck in Höhe von 1.000 Euro. Der TINIP-Sieger erhält neben der Siegerurkunde zusätzlich noch einmal 1.000 Euro Preisgeld. „Ich gratuliere allen Preisträgern sehr herzlich. Hier sitzen alles Sieger, denn alle haben Ideen umgesetzt und waren innovativ. Gerade für die Ingenieurbüros ist es schwer qualifiziertes Personal zu finden. Um dem entgegenzusteuern haben wir vor zehn Jahren den TINIP ins Leben gerufen“, freut sich Peter Seitz, Obmann der Fachgruppe Ingenieurbüros in der Wirtschaftskammer Tirol. Dietmar Hernegger, Obmann der Sparte Information und Consulting fügt hinzu: „Der TINIP war und ist ein voller Erfolg. Dass er heuer schon zum zehnten Mal stattfindet ist wohl der beste Beweis dafür. So viele kreative Köpfe und innovative Ideen sind einzigartig. Die Schüler haben etwas mit den eigenen Händen geschaffen, worauf sie stolz sein können. Ich freue mich auch, dass immer mehr Mädchen den Weg in den technischen Bereich finden. Schaut nach vorne und geht euren Weg.“ Die Nominierten in den weiteren Kategorien sind: Kategorie: Elektrotechnik/Elektronik/Informatik/ Wirtschaftsingenieure Marian Montibeller, Alexandra Stark und Mathias Wasle (IT-Kolleg Imst) mit ihrem Projekt „Interaktiver Messestand für die HTL Imst“. Die HTL Imst ist auf vielen Messen vertreten. Ziel ist es, die Besucherfrequenz am Messestand zu erhöhen. Hauptaugenmerk wurde auf eine Augmented Reality Applikation gelegt, mit der Abschlussarbeiten und ähnliches als interaktive 3D-Objekte präsentiert werden können. Messebesucher können dabei mit realen Objekten hantieren, die von einer Kamera erfasst werden. Eine Software erkennt das Motiv und projiziert darauf im Videobild das zugehörige 3D-Objekt. Kategorie Maschinenbau/ Gebäudetechnik/ Mechatronik Noah Scheiring, Tobias Schauer und Andreas Ladner von der HTL Anichstraße. Das Diplomarbeitsteam hat ein neuartiges Bergegerät für den alpinen Einsatz entwickelt, welches auf dem System des Differentialflaschenzuges basiert. Um den Differentialflaschenzug im Gebirge nutzen zu können, ist es unerlässlich, das Bergegerät mit einem leichten Kunstfaserseil anstatt schwerer Ketten zu betreiben. Das Gerät soll leichter und einfacher in der Handhabung sein und bisherige Systeme ersetzen. Außerdem kann die Bergungsmannschaft zwischen drei Möglichkeiten zur Kraftübersetzung wählen, um diese optimal an die Erfordernisse des jeweiligen Einsatzes anzupassen. Die Arbeit umfasst die Konstruktion mittels 3D-Modell, die Fertigung und Erprobung eines Prototyps und die Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse. Kategorie Chemieingenieure Robert Wild und Anna Mahlknecht von der HTL Kramsach mit ihrem Projekt „Optimierung von Lichtschutzmittel – und Photoinitiator-Systemen für UV-Vernetzbare Polymerbeschichtungen“. Hier wurden Photoinitiator- und Lichtschutzmittelarten sowie Konzentration in Polymerbeschichtungen variiert. Die resultierenden Änderungen bei den Eigenschaften der entstehenden Lackfilme wurden im Hinblick auf die Durchhärtung und Lichtbeständigkeit ermittelt. Ziel war es, eine Lackmischung zu finden, welche eine minimale Durchhärtung von 0,3mm, eine maximale Vergilbung sowie eine Transmission im UV-Bereich von unter drei Prozent aufweist. Kategorie Hochbau/ Bautechnik/ Innenarchitektur Jeremias Hammerle, Luca Köll und Max Lorenz von der HTL Imst mit ihrem Projekt „Mehrgenerationenwohnen – neues Leben für alte Gebäude“. Die Diplomarbeit befasste sich mit einem etwa 300 Jahre alten Bauernhaus. Ziel ist es, ein Konzept für die hochwertige Sanierung des derzeit unbewohnten Hauses zu entwickeln. Die Ausarbeitung mehrerer flexibler Wohneinheiten soll umgesetzt werden, ebenso die Entwicklung eines klaren Raumkonzeptes. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz haben höchste Priorität in der planerischen Umsetzung. Kategorie Design Moritz Berchtold, Eva Maria Schönweger und Tobias Wallinger von der HTL Trenkwalderstraße mit ihrem Projekt „Naturpark Szenographie in 3-D“. In Kooperation mit dem Naturpark Karwendel wurde eine innovative dreidimensionale Pop-up Szenographie mit drei Sehenswürdigkeiten sowie der dazugehörigen Flora und Fauna theoretisch und praktisch mit dem Trägermaterial Papier umgesetzt. Inkludiert in der Szenographie sind außerdem Informationstexte zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Kategorie Tiefbau Florian Hölbling, Christian Nössing und Niklas Osl von der HTL Bau und Design in Innsbruck mit ihrem Projekt „Statisch konstruktive Durchbildung der Diepoldsauer Kanalbrücke“. Ziel war es, die statische konstruktive Durchbildung und Dimensionierung des Rahmentragwerks, der Behelfsbrücke und der Tiefgründung.