Wirtschaftsimpulse für den Bezirk Kufstein 2020-2025 Zukunft entsteht nicht, Zukunft wird geschaffen! „Um erfolgreich zu sein, müssen die Menschen und Unternehmen einer Region außergewöhnliche Leistungen und Einsatz bringen. Die Wirtschaftskammer nimmt die Verantwortung für die Region gerne wahr und arbeitet an der Zukunftsentwicklung aktiv mit“, weiß Bezirksobmann Martin Hirner. Die Tiroler Wirtschaft hat in den letzten Jahren deutliche Impulse gesetzt. „Wir sind seit 2017 österreichweit quasi auf der Überholspur unterwegs“, sagt WK-Präsident Christoph Walser und verweist auf niedrigste Arbeitslosigkeit in ganz Österreich (4,7%; Juli 2019), beinahe 27 Mio. Nächtigungen im I. Halbjahr oder die mehr als 11 Mrd. Euro Absatz der Tiroler Industrie im Vorjahr. Den Grund für die gute Performance der Tiroler Unternehmen sieht Walser in den fleißigen und innovativen Betrieben in allen Tiroler Bezirken, den vielen Familienbetrieben und der ausgewogenen Struktur der Tiroler Wirtschaft. „Aber auch die Politik hat in der letzten Zeit sehr gut gearbeitet und uns das ermöglicht, was wir im Grunde wollen: etwas unternehmen!“ Seit dem Sommer des Vorjahres ist im Konjunkturverlauf so etwas wie Normalität bzw. Stagnation eingekehrt. „Damit ist jetzt die beste Zeit, um neue Anreize für unsere Bezirke zu setzten“, hält Walser fest. Denn die Herausforderungen für die Unternehmen werden nicht weniger, die Problemfelder haben die Unternehmen zuletzt im Tirol weiten Diskurs „Wirtschaft. Impulse.“ selbst ganz klar skizziert. „Die brennendsten für alle Bezirke sind die fehlenden Fachkräfte, der Verkehr, die Behörden- und Genehmigungsverfahren, ganz klar auch die Raum- und Bauordnung und natürlich auch die Digitalisierung“, sagt Walser und ergänzt noch ein Thema, welches den Unternehmen unter den Nägeln brennt: „Wir haben so viele tolle Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitern fantastisches leisten. Wir haben Leitbetriebe und Weltmarktführer hier in Tirol und in keinem anderen Land auf der ganzen Welt versteht man zum Beispiel so viel von Tourismus, wie wir hier in Tirol. Was wir aber schaffen müssen bzw. woran wir arbeiten müssen ist, dass die Tirolerinnen und Tiroler wieder stolz sind auf ihre Arbeit und ihre Betriebe.“ Bezirk Kufstein: hervorragende Ranking-Ergebnisse In Tirol wurden im Jahr 2016 insgesamt 28,9 Mrd. € an Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Im Bezirk Kufstein betrug die Bruttowertschöpfung 4,40 Mrd. €, das ist ein Anteil von 15 Prozent. Pro Einwohner bedeutet das eine Bruttowertschöpfung von 41.100 €. Kufstein liegt somit an Platz 3 der Tiroler Bezirke. Diese hervorragende Wirtschaftsentwicklung trägt auch dazu bei, dass im Zeitraum von 2008 bis 2018 insgesamt 7.416 Menschen in den Bezirk zugezogen sind. „Die größte Herausforderung ist, wie bereits mehrmals betont, der Fachkräftemangel“, weiß Bezirksobmann Hirner. Aus diesem Grund hat die WK Bezirksstelle Kufstein etliche Veranstaltungen zur Förderung der Lehre initiiert. Beim diesjährigen Berufsfestival haben 19 Betriebe und 783 SchülerInnen teilgenommen. Zusätzlich wurden noch zwei Elternabende organisiert, an welchen ca. 200 Eltern über die Themen Lehre, Lehre und Matura, Angebote des AMS, Polytechnische Schule etc. informiert wurden. Beim Berufs-Shuttle Anfang Oktober waren es 450 Schüler der 8. Schulstufen, die sich in 28 Betrieben über die Lehre informierten. Weiters öffneten die Mitglieder der Kaiserwirtschaft Ellmau am 18. Oktober ihre Betriebstüren, am 7. November steht die „Wörgler Lehre“ im Mittelpunkt und im Jänner 2020 lädt die Wirtschaftskammer Kufstein wieder zum BerufsFestival PLUS ein. Seit 2016 ist – nach Jahren des Rückgangs - eine leichte Zunahme bei den Lehrlingszahlen zu verzeichnen. Bei den Wirtschafts- und Innovationsindikatoren liegt Kufstein im besten Drittel der österreichischen Bezirke und ist innerhalb Tirols nach Lienz und Reutte die drittbeste Region. Insbesondere die Entwicklung der letzten Jahre wirkt sich positiv auf das Ranking aus: So konnte die Beschäftigung im High-Tech-Bereich und in wissensintensiven Dienstleistungen maßgeblich erhöht werden. Die besondere Standortstärke Kufsteins zeigt sich vor allem beim Beschäftigungsanteil im High-Tech-Bereich, wo der Bezirk mit 13,0 Prozent den fünfthöchsten Anteil Österreichs verzeichnet. Kufstein belegt im Ranking zum Arbeitsmarkt österreichweit Rang 5 und erzielt das drittbeste Ergebnis aller Bezirke in der Dynamik-Betrachtung. Insbesondere zeigt sich in den vergangenen Jahren eine äußerst positive Entwicklung beim Pro-Kopf Einkommen (plus € 2.093), der Arbeitslosenquote (minus 1,35 %- Punkte) und der Arbeitsplatzdichte, aber auch beim Bildungsniveau und der Frauenerwerbsquote zählt der Bezirk zu den besten in der Dynamik-Betrachtung. Diese absolut hervorragende Entwicklung im Wirtschaftsbereich führt auch dazu, dass die Lebensqualität gestiegen ist und Kufstein österreichweit auf Platz 7 liegt. Projekte für die Zukunft Die Bezirksstelle Kufstein hat am 25. Juni 2019 Unternehmer sowie Entscheidungsträger des Bezirks eingeladen, um in einem Workshop zu den folgenden vier Themenbereichen Projekte für den Bezirk auszuarbeiten: Fachkräfte, Innovation, Mobilität und Regionalität. Im Bereich der Fachkräfteausbildung will man künftig Kooperationen bei der Ausbildung zwischen den Betrieben fördern. Ausbildungsschwerpunkte sollten im Bereich Elektrotechnik, Mechatronik und IT liegen, dabei will man verstärkt auch Maturanten ansprechen. Die Wettbewerbsfähigkeit einer Region hängt in hohem Maße auch von der Bereitwilligkeit seiner Unternehmer zu Innovationen ab. Deshalb will man für mehr Austausch innerhalb der Unternehmerschaft sorgen, Zukunfts-Impuls-Vorträge anbieten und mobile Innovations-Coaches sollten den kleineren Betrieben zur Verfügung stehen. Die Verkehrsentwicklung im Bezirk ist eine Herausforderung für die Wirtschaft und die Bevölkerung. In diesem Zusammenhang will man emissionsfreie und autonome Mobilität fördern und zur Pilotregion werden. In größeren Unternehmen sollte ein betriebliches Mobilitätsmanagement eingeführt werden. Wo wird was angeboten? Eine Art „Bezirks-Google“ soll dazu beitragen, dass die Menschen verstärkt die Produkte aus der Region nutzen können. Auch eine Markthalle Kufstein für regionale Anbieter ist denkbar und ebenso eine Schulung der Anbieter. Die WK Kufstein setzt klare Zeichen für die Zukunft und engagiert sich in vielen Bereichen, die nicht unmittelbar mit der Wirtschaft zusammenhängen, die aber eine Zusammenarbeit mit allen Sozialpartnern benötigt, um ein Gelingen sicherzustellen.