18.04.2019    2 Bilder 2 Dokumente

Trotz Ende der Hochkonjunktur gute Entwicklung im Tiroler Gewerbe und Handwerk

Betriebe bewerten Fachkräftemangel und Preiskonkurrenz als größte Herausforderungen
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Spartenobmann Franz Jirka, Christina Enichlmair (KMU Forschung Austria) und Sparten-GF Ludwig Kössler (v.r.) beleuchteten die Konjunkturentwicklung im Tiroler Gewerbe und Handwerk.

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"Die Konjunktur im 3. und 4. Quartal des Vorjahres hat sich im Westen etwas schneller eingetrübt als im Osten Österreichs. Aber ausgehend von einem sehr hohen Niveau, kann der weit überwiegende Teil unserer Betriebe mit der Entwicklung und weiteren Aussichten zufrieden sein", so fasst Spartenobmann Franz Jirka den aktuellen Konjunkturbericht für das Tiroler Gewerbe und Handwerk zusammen.

Unterstrichen wird diese Einschätzung von beeindruckenden Zahlen: Die rund 22.000 Tiroler Gewerbe- und Handwerksunternehmen mit ihren ca. 65.000 Beschäftigten haben im Vorjahr rund 510 Millionen Euro im Export erwirtschaftet und rund 470 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Betriebe investiert. Außerdem konnte der Umsatz im Jahr 2018 nominell um 2,0 Prozent auf rund 8,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Tatsache, dass der mengenmäßige Umsatz, also das Absatzvolumen, unter Berücksichtigung der Preisanpassungen (+2,1 %) um 0,1 Prozent gesunken ist, zeigt aber auch, dass die Konjunktur abkühlt und die Unternehmen zunehmend mit Herausforderungen zu ringen haben. Zu schaffen macht den Betrieben laut Erhebung der KMU Forschung Austria in erster Linie der Fachkräftemangel - mehr als 53 Prozent geben an, davon betroffen zu sein - und die zunehmende Preiskonkurrenz (39 Prozent).

Dennoch ist  hinsichtlich der Geschäftslage weiterhin eine sehr positive Entwicklung zu beobachten: "Das Stimmungsbarometer für das 1. Quartal 2019 befindet sich nach wie vor im deutlich positiven Bereich - per Saldo überwiegen die Betriebe mit guter Geschäftslage um 20 Prozentpunkte", konstatiert Christina Enichlmair von der KMU Forschung Austria und ergänzt: "Trotz Überschreitung des konjunkturellen Höhepunkts blicken die Unternehmerinnen und Unternehmer insgesamt auch positiv ins 2. Quartal 2019: Per Saldo überwiegen die optimistischen Einschätzungen um 10 Prozentpunkte.

Alles in allem ist die Entwicklung im Tiroler Gewerbe und Handwerk also durchwegs zufriedenstellend. Damit das so bleibt, müssen Problemfelder allerdings gezielt bekämpft werden, wie Spartenobmann Jirka unterstreicht. "Realistischerweise muss man sagen, dass uns der allgegenwärtige Fachkräftemangel noch längere Zeit beschäftigen wird. Allerdings es gibt genug andere Ansatzpunkte, um den vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben in unserem Land das Arbeiten und Wirtschaften rasch zu erleichtern und sie im zunehmenden Preiskampf zu unterstützen. Es darf beispielsweise nicht immer nur von Entbürokratisierung gesprochen werden, sondern es muss auch Maßnahmen geben, die bei den Betrieben ankommen. Momentan hat man den Eindruck, dass auf eine Regelung, die wegfällt, zwei neue Vorschriften folgen. Auch bei der von der Bundesregierung vielfach angekündigten Senkung der Abgabenquote fehlen spürbare Taten. Eine Senkung unter 40 Prozent muss kommen und das so schnell wie möglich“, fordert Jirka, der abschließend ein langjähriges Anliegen des Handwerks erneuert: „Die Kosten für die Erlangung eines Meistertitels, die selbst zu tragen sind, stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten für eine akademische Ausbildung. Hier brauchen wir endlich mehr Fairness bei der Finanzierung der Ausbildung.“

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