Friseur-Innungsmeister Happ: "Pfusch ist kein Kavaliersdelikt!"

Der Branchensprecher warnt vor schädlichen Auswirkungen der Schwarzarbeit und ruft zur Solidarität auf.

Seit Anfang Februar können die Tiroler Friseurinnen und Friseure unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen wieder ihrer Arbeit nachgehen. Dazu gehört auch, dass Kundinnen und Kunden im Salon nur bedient werden dürfen, wenn sie einen negativen Covid-Test vorweisen können. Im Geschäftsalltag funktioniert das mittlerweile größtenteils problemlos, weiß der Innungsmeister der Tiroler Friseure, Clemens Happ. "Bei den Leuten, die sich testen lassen, läuft es einwandfrei. Sie zeigen meist unaufgefordert ihre Tests her und wir haben eigentlich nie das Gefühl, Polizei spielen zu müssen", so Happ, der ergänzt: "Was allerdings ein echtes Problem für uns darstellt, ist die Tatsache, dass sich jeder dritte Österreicher ganz grundsätzlich nicht testen lassen will."

Dieser Umstand führt einerseits dazu, dass Kundinnen und Kunden den Friseurbesuch weiter aufschieben. Anderseits führt es aber auch dazu, dass viele Friseur-Dienstleistungen "im Pfusch" angeboten und in Anspruch genommen werden.  "Wenn die Kunden daheim frisiert werden, braucht es auch keinen Eintrittstest - das wird von manchen Kolleginnen und Kollegen illegalerweise ausgenutzt", erklärt Happ und weist darauf hin, dass es sich dabei keineswegs um ein Kavaliersdelikt handelt: "Der Pfusch - also die unbefugte Gewerbsausübung - ist ein geschäftsschädigendes Verhalten, das von den Behörden streng geahndet wird. Bei Anzeigen - die sich in letzter Zeit deutlich häufen - drohen empfindliche Strafen bis zu 3.600 Euro Höhe."

Deshalb appelliert der Branchensprecher an seine Kolleginnen und Kollegen, aber auch an die Kundinnen und Kunden: "Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, Solidarität zu zeigen und die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen mitzutragen, statt auf Pfusch zu setzen - denn dieser schadet der gesamten Branche und vernichtet letztlich auch Arbeitsplätze.