Corona als Gründermotor: 2021 stieg die Gründertätigkeit im Bezirk Kufstein deutlich an Man war ursprünglich nur leicht optimistisch, doch die aktuellen Zahlen lassen aufhorchen. Mit 470 Neugründungen im Bezirk Kufstein, einer Zunahme der Gründertätigkeit um 6,7 Prozent, zeigt sich einmal mehr das große Potential und die hohe Wirtschaftsattraktivität des Standorts. Impulsgeber für den Anstieg der Neugründungen ist für Manfred Hautz, Bezirksstellen-Obmann WK Kufstein, dabei allen voran Corona. „Die zahlreichen Neugründungen in unserem Bezirk sind zu einem großen Teil Corona geschuldet. Viele haben die Auszeit genutzt und ihre Leben neu ausgerichtet. Die Menschen hatten Zeit, das zu tun, was sie schon immer tun wollten und daraufhin haben etliche ihr Hobby zum Beruf gemacht. Zudem bestand durch die Auszeit die Möglichkeit, sich in Ruhe auf die Selbstständigkeit vorzubereiten. Auffällig ist in dem Zusammenhang die äußerst hohe Zahl an EPUs unter den Neo-Unternehmen“, erläutert Manfred Hautz, Bezirksstellen-Obmann WK Kufstein, die aktuell erhobenen Zahlen rund um die Gründertätigkeit im Bezirk Kufstein im abgelaufenen Jahr. Die meisten Gründer blicken auf eine mehrjährige Zeit als Angestellte zurück, in der sie wertvolle Erfahrungen sammelten. So etwa Markus Mairzedt. Mehrere Jahre arbeitete er in der Wärmepumpenbranche bevor er sich mit seinem Arbeitskollegen Mario Trainer am 1. März 2021 mit der „Wärmepumpen Tirol Installations GmbH“ selbstständig machte. „Der Gedanke, einen eigenen Betrieb zu eröffnen, war bei mir in den letzten Jahren immer wieder einmal da. Als Mario und ich bemerkten wie gut wir miteinander arbeiten, wie sehr wir uns ergänzen, kam recht schnell die Idee auf, Nägel mit Köpfen zu machen und durchzustarten.“ Im Oktober 2020 begannen die Kundler Neo-Unternehmer mit der Planung. „Die Vorarbeit war durchaus umfangreich. Wir haben uns ein Lager zugelegt und das Büro ausgebaut. Rückblickend können wir aber sagen, dass es keine größeren Hürden gab. Man muss einfach dranbleiben, wenn man sich für diesen Weg entschieden hat. Auch wurden wir von der Wirtschaftskammer bei Fragen und offenen Punkten immer sehr rasch von entsprechenden Experten unterstützt. Der Service für Gründer ist wirklich top“, so Mario Trainer. Beide betonen, dass sie den Schritt in die Selbstständigkeit jederzeit wieder gehen würden. „Vor allem da es unser Handwerk immer brauchen wird. Selbst wenn der Wärmepumpenboom abflacht, eine Heizung und Sanitärinstallationen benötigt jedes Haus.“ Ihre Auftragslage gibt ihnen auf jeden Fall recht. Bereits im Mai 2021, zwei Monate nach Gründung, waren sie für das Jahr ausgebucht, woraufhin sie ihre ersten zwei Mitarbeiter anstellten, zwei weitere sollen 2022 folgen. Der Bezirk Kufstein liegt mit 470 Unternehmens-Neugründungen Tirolweit hinter Innsbruck Land (752) und Innsbruck Stadt (590) an dritter Stelle. Prozentuell betrachtet entsprechen die Neugründungen mit einem Plus von 6,7 Prozent gegenüber 2020 genau dem Tirolschnitt. Hier stechen vor allem Reutte (8,1 Prozent) und Schwaz (7,5 Prozent) hervor. Im Schnitt starten die Tiroler mit 37, 8 Jahren in die Selbstständigkeit, sammeln also vorher als Angestellte Praxiserfahrung. „Die hohe Zahl an Neugründungen bestätigt uns auf jeden Fall in unserer Arbeit. Wir sehen es dabei als unsere Aufgabe, angehende Gründer auf ihren Weg in die Selbstständigkeit bestmöglich zu unterstützen“, so Manfred Hautz. Mit umfangreichem Infomaterial und hochkarätigem Beratungsangebot durch Experten hat sich das Gründerservice der WK diesbezüglich als Anlaufstelle für zukünftige Unternehmer in den letzten Jahren etabliert.