Energiekosten machen Kalkulation für Tourismusbetriebe unmöglich Preisentwicklungen können nicht 1:1 weitergegeben werden – die Bundespolitik muss rasch eingreifen, damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt. Auch wenn die landläufige Meinung mitunter eine andere sein mag: Der heimische Tourismus ist keineswegs besonders energieintensiv. Obwohl er 2021 rund 4,1 % zum BIP beigetragen hat, gehen laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts nur 1,55 % des österreichischen Energieverbrauchs auf sein Konto. Dazu betont Franz Staggl, Obmann der Tiroler Hotellerie: „Die Betriebe im Tourismus haben in den vergangenen Jahren enorm viel investiert, um noch energieeffizienter und nachhaltiger zu werden. Durch verschiedenste Maßnahmen ist es beispielsweise gelungen, den Energieverbrauch pro Nächtigung von 2008 bis 2019 um nicht weniger als 54 % zu senken. Parallel dazu ist der Anteil der erneuerbaren Energieträger in der Beherbergung  und Gastronomie in diesem Zeitraum von 36 % auf 54 % gestiegen. Das kann sich absolut sehen lassen. In Anbetracht der aktuellen Energiepreisexplosion helfen uns Einsparungen und Effizienzsteigerungen allein aber nicht weiter.“  In diesem Zusammenhang verdeutlicht der Obmann der Tiroler Gastronomie, Alois Rainer, die fatalen Auswirkungen der Energiekrise auf die touristischen Betriebe: „Zum einen haben sich natürlich die unmittelbaren Kosten vervielfacht. Zum anderen ist eine seriöse Kalkulation für die nahe Zukunft nicht möglich, wenn sich die weitere Entwicklung nicht abschätzen lässt. Fest steht allerdings, dass wir die Kosten nicht 1:1 an unsere Gäste weitergeben können. Sonst würden wir sie genau wie unsere Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer verlieren.“ Deshalb richten Staggl und Rainer einen klaren Appell an die Bundespolitik: „Anstelle von bürokratisch aufwendigen Förderungen und Zuschüssen, die Kosten im Nachhinein abfedern sollen, brauchen wir eine echte Energiepreisbremse – schnell und umfassend. Solange es diese noch nicht gibt, ist es dringend erforderlich, dass beim Energiekostenzuschuss nicht nur Gas, Strom und Treibstoff, sondern auch andere Energieträger berücksichtigt werden. Denn auch Heizöl, Pellets und Hackschnitzel haben sich durch die marktwirtschaftlichen Entwicklungen in den vergangenen Monaten extrem verteuert.“