Wirtschaft sagt „Ja“ zum Fernpasstunnel, wenn Mauttarife wirtschaftlich verträglich ausfallen Ausschöpfung aller rechtlichen Ausnahmemöglichkeiten, spezielle Mauttarife für Vielfahrer und die regionale Verwendung der Mauteinnahmen sind dabei zentrale Forderungen der Wirtschaftskammer Tirol. „Sowohl die Errichtung der zweiten Tunnelröhre beim Lermooser-Tunnel als auch der Bau des Fernpass-Tunnels stehen für uns nicht zur Diskussion. Beide Projekte gehören schnellstmöglich umgesetzt“, so WK-Präsidentin Barbara Thaler kurz vor der Abstimmung im Landtag, die am Mittwoch über die Bühne gehen soll. „Ebenso klar wie das Ja zum Bau dieser beiden Projekte steht für uns auch fest, dass die Akzeptanz der Maut, gegen die wir uns immer vehement ausgesprochen habe, maßgeblich von der Ausgestaltung bzw. der Höhe dieser abhängt“, hält Thaler fest und erinnert gleichzeitig, dass diese Informationen aktuell noch gar nicht vorliegen. Die Position der Tiroler Wirtschaftskammer ist, dass Betriebe durch die Einführung der Maut nicht in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschwächt werden dürfen und damit ein wirtschaftlicher Keil zwischen die Regionen getrieben wird. Hier ist das Land Tirol gefordert, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Ausnahmen für den Werkverkehr, für gewisse Fahrzeuge und die Anpassung der Mautsätze, insbesondere für Vielfahrer:innen, zu ermöglichen“, betont Christian Strigl, Obmann der WK-Bezirksstelle Reutte. Tatsache ist auch, dass die Straße und die Tunnel entlang der gesamten Strecke in den Bezirken Imst und Reutte sanierungsbedürftig sind. Für WK-Obmann Josef Huber aus Imst muss deshalb sichergestellt sein, „dass die Einnahmen aus der Maut innerhalb der Region bleiben und für die Instandhaltung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auf der B179 und B189 verwendet werden.“ Die Forderung nach einer Gesamtlösung am Fernpass ist seit wahrscheinlich 30 Jahren zu hören. „Was die Kritiker aber schuldig bleiben, sind konkrete Ideen und Lösungsvorschläge, zum Beispiel für die Finanzierung“, sagt WK-Präsidentin Barbara Thaler und ergänzt, „wir können die nächsten zehn Jahre wieder und wieder diskutieren oder mit dem vorliegenden Projekt des Landes endlich ins Tun kommen.“