Tirols Bäder erhalten Mitspracherecht „Das auch von der Wirtschaftskammer Tirol gemeinsam mit Standortbürgermeistern und Bäderbetreibern vorgeschlagene 3-Säulen Modell, wird in den Grundzügen vom Land Tirol umgesetzt“, freut sich Ulrich Mayerhofer, Obmann der Tiroler Bäderbetriebe. „Beim Tiroler Bädergipfel wurde eine der wichtigsten Forderungen der Tiroler Wirtschaftskammer erreicht: Durch die Einrichtung eines Bäderbeirats erhalten die Tiroler Bäderbetriebe künftig ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen“, berichtet Ulrich Mayerhofer, Obmann der Tiroler Bäderbetriebe. Neben der Wirtschaftskammer sollen dort auch der Gemeindeverband, die Stadt Innsbruck und der Verband der Tiroler Tourismusverbände sowie politische Vertreter:innen für eine gerechte Verteilung der Mittel sorgen. „Wir freuen uns Teil dieses Beirats zu sein und gemeinsam an einer zukunftsträchtigen Lösung für die Tiroler Bäder zu arbeiten, hoffen jedoch, dass im Bäderbeirat noch Anpassungen und Konkretisierungen des Modells möglich werden“, so Mayerhofer weiter. Unterstützung für öffentliche Hallenbäder Erfreulich ist für die Berufsgruppe der Bäder in der Wirtschaftskammer Tirol, dass die Tiroler Landesregierung die Notwendigkeit der Unterstützung öffentlicher Hallenbäder anerkennt und mit der angekündigten Förderung von 15 Mio. Euro jährlich einen Schritt in die richtige Richtung geht. Bedauerlich ist allerdings, dass der von den Tiroler Bädern benötigte Betrag von rund 30 Mio. Euro halbiert wurde. Mit diesen Mitteln von 15 Mio. Euro jährlich, vorerst auf fünf Jahre, sollen Investitionen in neue Bäder ebenso abgedeckt werden, wie der laufende Abgang und die Instandhaltungskosten der bestehenden Bäder. Dabei sollen Investitionen mit 10 Mio. Euro und der laufende Abgang mit 5 Mio. Euro subventioniert werden. Somit beläuft sich der durchschnittliche Förderbetrag pro Jahr für den laufenden Betrieb pro Hallenbad auf ca. 250.000 Euro. Das ist nicht einmal die Hälfte des jährlichen Verlustes eines Hallenbades. Die Bäderbetreiber werden damit weiterhin gezwungen, Sanierungsmaßnahmen aufzuschieben und ihre Bäder kaputt zu sparen. Im Gegenzug zur Förderung sollen alle Kindergartengruppen und Schulklassen bis zur 9. Schulstufe bei Schwimmkursen freien Eintritt erhalten. Mit dieser Gegenfinanzierung wird ein wesentlicher Anteil der Förderungen wieder aufgefressen. Dies ist aus Sicht der WK-Vertreter:innen nur mit einer Aufstockung denkbar. Geplante Neubauten Der Hauptanteil des Fördertopfs soll in die Finanzierung neuer Hallenbäder im Raum Innsbruck, Wörgl und Imst fließen. Das ist unter anderem das Ergebnis der präsentierten Bäderstudie. Konkret wurde dabei der Neubau Axams und Wörgl inklusive der Sanierung des Höttinger Hallenbades angekündigt. „Seitens der Interessenvertretung unterstützen wir diese Vorhaben vollinhaltlich. Allerdings bleibt anzumerken, dass auch die neuen Bäder wieder Verluste produzieren werden, die gedeckt werden müssen“, argumentiert Mayerhofer. Auch wenn das vorgeschlagene Finanzierungsmodell österreichweit richtungsweisend sein dürfte und die Verteilung der Lasten sachgerecht ist, fordert die Berufsgruppe der Bäder eine Aufstockung des Bädertopfs auf die ursprünglich geforderten rund 30 Mio. Euro. Darüber hinaus muss die Finanzierung erst mit den Beitragszahlenden vereinbart werden. Während der Gemeindeverband bereits positive Signale gesendet hat, erscheint der Beitrag der Tourismusverbände noch nicht abschließend fixiert zu sein. Die Standortgemeinden der Hallenbäder müssen jedenfalls entlastet werden. Auch hier dürfen die Förderungen nicht durch die von den Gemeinden zu leistenden Finanzierungsbeiträge gekürzt werden.