Sprachdienstleister warnen vor falschen Erwartungen an KI und betonen die Vorteile professioneller Dienstleistungen Die Berufsgruppe der Sprachdienstleister beobachtet, dass immer mehr Unternehmen auf Künstliche Intelligenz (KI) zurückgreifen, um Übersetzungen und Texte selbst zu erstellen. Dabei entstehen oft unrealistische Erwartungen, die zu erheblichen Qualitätseinbußen und einer Überlastung der Mitarbeiter:innen führen. Hermann Covi, Berufsgruppensprecher in Tirol und Bundesvorsitzender der Sprachdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich, appelliert an Unternehmer:innen, das volle Potenzial von KI durch die Zusammenarbeit mit professionellen Sprachdienstleisterinnen und Sprachdienstleistern zu nutzen. Aktuell vertritt die Berufsgruppe 294 Mitglieder in Tirol. „Viele Menschen denken, dass Künstliche Intelligenz alles allein leisten kann. Das ist schlichtweg falsch. Übersetzungen und professionelle Textproduktionen erfordern weiterhin menschliche Expertise“, erklärt Hermann Covi. „Wir als Sprachdienstleister arbeiten seit über 15 Jahren mit KI, genauer gesagt mit prädiktiver KI. Dadurch können wir nicht nur qualitativ hochwertige Übersetzungen erstellen, sondern auch Sprachmuster speichern und Lösungen entwickeln, die im Gegensatz zu ständig neu generierten Inhalten in Tools wie 'DeepL' oder 'Google Translate' langfristig wiederverwendbar sind. Wir sind Spezialisten in der Anwendung von KI – ein Grund, warum Unternehmen auf uns vertrauen sollten.“ Nadel und Faden ersetzt keinen Arzt Covi veranschaulicht die Bedeutung von Fachwissen durch einen treffenden Vergleich: „Nur weil man Nadel und Faden zuhause hat, würde niemand eine Wunde selbst nähen. Man geht zum Arzt. Genauso sollte man bei Übersetzungen nicht auf Laien oder reine Maschinenübersetzungen vertrauen, sondern auf professionelle Sprachdienstleister.“ Warnung vor kurzfristigen Einsparungen und überlasteten Mitarbeiter:innen Besonders problematisch ist der zunehmende Trend, Mitarbeiter:innen ohne ausreichende Hilfsmittel oder Ressourcen Übersetzungskorrekturen durchführen zu lassen. „Unternehmen versuchen oft, Kosten zu sparen, indem sie Maschinenübersetzungen vom Stammpersonal korrigieren lassen. Dies führt nicht nur zu einem Qualitätsverlust, sondern auch zur Überlastung der Mitarbeiter:innen, die für andere Aufgaben vorgesehen sind“, warnt Covi. Zudem werde der Personalkostenfaktor bei der aktuellen Arbeitskräftesituation oft ignoriert, was auch die Arbeitszufriedenheit beeinträchtigt. Die ideale Lösung: KI und menschliche Expertise Sprachdienstleister:innen bieten Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen an, bei denen KI unter menschlicher Kontrolle eingesetzt wird, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten. „Wir nutzen nicht nur maschinelle Übersetzung. Wir entwickeln auch spezialisierte Übersetzungsmaschinen für international agierende Unternehmen, schulen unsere Kund:innen im Umgang mit KI und führen abschließend die Qualitätskontrolle durch“, erklärt Covi. Eine maßgeschneiderte Weboberfläche, die auf die individuelle Terminologie des Unternehmens abgestimmt ist, kann so die Qualität von Übersetzungen erheblich steigern. Zudem verweist die Berufsgruppe auf die ISO-Zertifizierung für Post-Editing von maschineller Übersetzung (ISO 18587), die sicherstellt, dass KI-Übersetzungen professionell nachbearbeitet und optimiert werden. „Die Zusammenarbeit von KI und menschlicher Expertise ist der Schlüssel für qualitativ ansprechende Ergebnisse. Kund:innen, die von KI profitieren wollen, sollten deshalb unbedingt auf Sprachdienstleister setzen“, betont Berufsgruppensprecher Hermann Covi.