Tiroler Kunsthandel fordert fairere Rahmenbedingungen Während viele europäische Länder ihre Umsatzsteuer für Kunstverkäufe bereits gesenkt haben – darunter Deutschland mit 7 %, Frankreich mit 5,5 % und zuletzt auch Italien mit nur 5 % – hält Österreich weiterhin am erhöhten Steuersatz von 13 % fest. Für den Tiroler Kunsthandel hat das gravierende Folgen. „Tirol ist durch seine geografische Lage besonders betroffen“, erklärt Birgit Fraisl, Sprecherin des Tiroler Kunsthandels, und ergänzt: „Die großen Kunstmärkte in Deutschland und Italien sind von Tirol aus schnell erreichbar. Viele Kunstinteressierte weichen deshalb auf günstigere Anbieter im benachbarten Ausland aus – das setzt die heimischen Betriebe massiv unter Druck.“ Neben der Aufhebung des Umsatzsteuernachteils plädiert der Tiroler Kunsthandel auch für eine steuerliche Absetzbarkeit von Kunstkäufen, wie sie beispielsweise in Deutschland bereits möglich ist. Das würde nicht nur den Kunsthandel stärken, sondern auch den Kunst- und Kultur-Standort Österreich insgesamt beleben. „Eine solche Maßnahme wäre ein Anreiz für Unternehmen und Sammler, in Kunst zu investieren – und zwar nicht im Aus- sondern im Inland“, so Fraisl. Karolina Holaus, die zuständige Gremialgeschäftsführerin der Wirtschatskammer Tirol, sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf: „Eigentlich ist die Umsatzsteuersenkung bereits im Regierungsprogramm vorgesehen – nun braucht es auch den konkreten Schritt zur Umsetzung. Der Kunsthandel schafft regionale Wertschöpfung, die nicht ins Ausland abwandern darf.“