Sprachdienstleister fordern Qualitätssicherung bei öffentlichen Vergaben Berufsgruppensprecher Hermann Covi: "Öffentliche Institutionen sollen professionelle Sprachdienstleister bevorzugen!" Die Berufsgruppe der Sprachdienstleister in der Wirtschaftskammer Tirol fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zu Qualität bei öffentlichen Vergaben. Übersetzungsleistungen sollen künftig ausschließlich von gelisteten Sprachdienstleistern mit entsprechendem Gewerbeschein durchgeführt und dies auch überprüft werden. Damit wird sichergestellt, dass nicht allein der Preis zählt, sondern qualifizierte Fachkräfte hochwertige Ergebnisse liefern. „Wir brauchen eine klare Positionierung. Übersetzungen von öffentlichen Institutionen müssen von Menschen erstellt und möglichst an regionale Anbieter mit bester Qualität vergeben werden. Das stärkt unsere Branche und sichert die Qualität“, erklärt Hermann Covi, Berufsgruppensprecher der Sprachdienstleister in Tirol und Bundesvorsitzender in der WKÖ. Qualität nach ISO-Maßstäben Covi betont, dass die Leistungserbringung bei öffentlichen Aufträgen nach den Maßstäben der international anerkannten Normen ISO 17100 und ISO 18587 erfolgen sollte. Diese Normen definieren klare Qualitätsstandards für Übersetzungsprozesse und für die Nachbearbeitung maschineller Übersetzungen. „Unsere Mitglieder arbeiten nach diesen hohen Maßstäben. Entscheidend ist, dass öffentliche Institutionen bei Ausschreibungen jene Sprachdienstleister berücksichtigen, die professionell arbeiten und diese Qualitätsstandards einhalten“, fordert Covi. Auch Bernhard-Stefan Müller, Fachgruppenobmann der Gewerblichen Dienstleister in der WK Tirol, unterstützt diese Forderung: „Wenn öffentliche Stellen Qualität zur Grundlage ihrer Vergaben machen, profitieren alle, die Auftraggeber, die Sprachdienstleister und letztlich auch die Steuerzahler. Nur professionelle Anbieter können die geforderte Präzision und Verlässlichkeit liefern.“ Erfolgskombi Mensch und Maschine Die Sprachdienstleister stehen durch den rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz vor großen Herausforderungen. Die Wirtschaftskammer bietet daher regelmäßig Kurse wie „Prompt-Engineering für Sprachdienstleister“ an. Dieses Weiterbildungsangebot soll laut Covi weiter ausgebaut werden. „KI ist ein starker Partner, wenn Mensch und Maschine optimal zusammenarbeiten. Unsere Branche arbeitet seit vielen Jahren mit erprobten Systemen, die genau das ermöglichen. Außerdem beraten wir Unternehmen kompetent zu passenden Prozessabläufen“, betont der WK-Berufsgruppensprecher. Covi weist darauf hin, dass von professionellen Sprachdienstleistern erstellte Inhalte auch in digitalen Systemen und KI-Anwendungen als vertrauenswürdige Quellen eingestuft werden. „Im Gegensatz dazu werden auffällig KI-generierte Texte von allen Systemen als wenig glaubwürdig und nicht vertrauenswürdige Informationsquellen abgestuft.Qualität, die von Menschen geprüft und erstellt wurde, bleibt damit ein entscheidender Faktor für Glaubwürdigkeit und Vertrauen“, erklärt Covi. Starke Stimme Hermann Covi ist Geschäftsführer von Covi, Wurzer & Partner KG – Die Sprachdienstleister (Tirol), Vizepräsident der AATC, Berufsgruppensprecher der Sprachdienstleister in Tirol und Bundesvorsitzender der Sprachdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich. Er wurde heuer für weitere fünf Jahre einstimmig in dieser Funktion bestätigt. Seine Stellvertreterin auf Bundesebene ist Veronique Lacoste aus Graz.