Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze: Positives Signal für faireren Wettbewerb Billige Einzelpakete aus Asien überschwemmen Europas Märkte – mit massiven Folgen für den heimischen Handel. Die Wirtschaftskammer Tirol fordert ein Ende der systematischen Wettbewerbsverzerrung und begrüßt die gestrige Entscheidung der EU‑Finanzminister:innen zur Abschaffung der 150‑Euro‑Zollfreigrenze. „Was derzeit passiert, ist eine systematische Wettbewerbsverzerrung“, konstatiert der Obmann des Tiroler Handels, Roman Eberharter, mit Blick auf die Paketflut aus China und anderen Drittstaaten. Die aktuell gültige Freigrenze von 150 Euro ermöglicht es unzähligen Einzelpaketen, zollfrei eingeführt zu werden, was heimische Anbierter klar benachteiligt. Der gestern Beschluss der EU‑Finanzminister:innen, diese Freigrenze schnellstmöglich abzuschaffen, ist daher ein erfreuliches Signal für fairere Wettbewerbsbedingungen. „Die enorme Zunahme von Kleinsendungen aus Drittstaaten bedeutet, dass traditionelle Handelswege und heimische Einzelhändler gegenüber asiatischen Online-Plattformen ins Hintertreffen geraten. Die Tatsache, dass laut EU‑Kommission bis zu 65 Prozent der in die EU eingeführten Waren unter ihrem Wert deklariert werden, verdeutlicht den systematischen Missbrauch der bisherigen Regelung. Es ist höchste Zeit, dass das repariert wird", so Eberharter. „Im Versand‑ und Internethandel spüren wir ganz deutlich: Wenn Steuer‑ und Zolllasten nicht fair verteilt sind, dann haben heimische Anbieter oft das Nachsehen“, plädiert Markus Schwarzenberger, der Sprecher des Tiroler Onlinehandels, für die schnellstmögliche Umsetzung der Neuregelung, die nun schon 2026 und nicht erst wie ursprünglich erwartet 2028 greifen könnte.