Treffpunkt Seilbahnen: „Blick nach vorne“ Unter dem Motto „Blick nach vorne“ fand am 1. Dezember 2025 in der Wirtschaftskammer Tirol der „Treffpunkt Seilbahnen 2025“ statt. Vertreter:innen der Tiroler Seilbahnwirtschaft diskutierten über geopolitische Spannungsfelder, die wirtschaftliche Schwäche Europas und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Neben den Herausforderungen wurden auch positive Ausblicke für die Seilbahnbranche thematisiert. Die Seilbahnbranche verspürt trotz weiterhin volatiler Rahmenbedingungen einen Übergang vom Krisenmodus zurück zur aktiven Gestaltung. „Das Motto ‚Blick nach vorne’ ist bewusst gewählt. Für uns Seilbahner gilt: Wir bewegen uns nicht seitwärts, nicht rückwärts, sondern immer vorwärts nach oben. Entsprechend hat sich auch das Stimmungsbild entwickelt. Die Branche ist gut aufgestellt, wenngleich wir die äußeren Rahmenbedingungen weiterhin aufmerksam beobachten müssen“, erklärte der Obmann der Tiroler Seilbahnunternehmen, Reinhard Klier, in seinen Eröffnungsworten. Nachfrage nach Wintersport bleibt stabil Trotz konjunktureller Schwäche in Teilen Mitteleuropas – insbesondere in Deutschland – bleibt die Nachfrage nach Urlaub in den Bergen und Wintersport stabil. „Die Menschen sehnen sich danach, durchzuatmen, sich zu bewegen und Natur zu erleben. Das spüren wir deutlich“, betonte Klier. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass rund 84 Prozent der Gäste alpinen Wintersport ausüben. Auch die rund 25 Millionen Ersteintritte in der Wintersaison 2024/25 deuten darauf hin, dass sich die Entwicklung weiter in Richtung Vor-Corona-Niveau fortsetzt – die Sehnsucht nach Skifahren und Wintersporterlebnissen bleibt auf einem konstant hohen Niveau. Versachlichter Dialog und Fokus auf Produktentwicklung In den vergangenen Jahren sah sich die Seilbahnwirtschaft teils emotional geführten Debatten ausgesetzt – von der Energiefrage über die Diskussion um „weiße Bänder“ bis hin zu Sicherheits- und Preisdebatten. „Heute stellen wir fest, dass es derzeit keine akuten Krisen gibt, die uns unmittelbar beschäftigen. Wir haben den Schalter umgelegt – weg vom permanenten Krisenmanagement, hin zur Produktentwicklung und klarer Kommunikation“, so Klier. Forderung nach Bürokratieabbau und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit „Es gibt keinen Grund, pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Aber wirtschaftlicher Erfolg ist das Ergebnis von Anpassungsfähigkeit und Vorausdenken“, unterstrich Klier. Die Branche fordert in diesem Zusammenhang, die seit Corona auf über 50 Prozent gestiegene Staatsquote in Österreich wieder zu senken, um als Standort und Arbeitgeber wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem belastet den Mittelstand zunehmende Regulierung und Bürokratie. Eine weitere zentrale Forderung an die Politik bildet die Rückkehr zu einer gerechten Leistungsverteilung: „Wer täglich sein Bestes gibt, erwartet Wertschätzung – und eine steuerliche Rahmensetzung, die Leistung anerkennt.“ Keynote: „Das bewegte Gehirn“ und Upcycling-Highlight Im Rahmen des „Treffpunkt Seilbahnen 2025“ hielt Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig einen Vortrag über die Bedeutung von Bewegung für das menschliche Gehirn und die Frage, ob Bewegung klüger macht. Sein Fazit: „Bewegung fördert die Bildung neuer Nervenzellen, verbessert die Durchblutung des Gehirns, steigert die Konzentrationsfähigkeit und stärkt Wohlbefinden sowie Selbstvertrauen.“ Eine Überraschung bildete die Bühne für den Nachwuchs: Drittklässler:innen des Modezweigs der Ferrarischule Innsbruck präsentierten aus zur Verfügung gestellten Seilbahn-Buffs der Tiroler Seilbahnbranche alpine Abendgarderobe. Eine Klasse von 27 Schülern setzte neue Trends. Upcycling ist eine Form der Wiederverwertung. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gehen Hand in Hand, die Jugend übernimmt mit Stoffen von gestern Verantwortung für morgen und das mit Wow-Effekt.