04.12.2019   

150 Betten und nur 4 Mitarbeiter: Das funktioniert nicht!

Legale Investorenmodelle sind nicht von vornherein abzulehnen, wenn zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden, die Region davon profitiert und die Wertschöpfung steigt.

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Zwei deutsche Investoren planen im Kühtai eine Anlage zu errichten, bei der Wohnungen an Anleger verkauft und in weiterer Folge an Urlauber vermietet werden. Dass lediglich vier Mitarbeiter nötig sein sollen, um dieses Haus zu betreiben, sorgt in der Sparte Tourismus der Tiroler Wirtschaftskammer für Verwunderung. Spartenobmann Josef Hackl äußert seinen Unmut zu dem jüngsten Modell im Kühtai: „Dieses Projekt generiert weder Wertschöpfung für Tirol, noch hat es das Mindestmaß an Qualitätsanspruch. Das traue ich mich zu behaupten, obwohl ich weder das Modell noch den Betreiber näher kenne.“

Weder eine Rezeption, noch eine Reinigung, geschweige denn ein Service ist mit vier Mitarbeitern für insgesamt 158 Betten zu realisieren. „Wenn man Freizeitwohnsitze bauen will, soll man das offen kommunizieren und die entsprechenden gesetzlichen Bestimmung dementsprechend einhalten – so wie alle gewerblichen Betriebe dies tun müssen“, fordert Hackl und appelliert an die Öffentlichkeit: „Wir müssen drauf schauen, was in unserem Land tatsächlich passiert. Grundsätzlich sind legale Investorenmodelle nicht von vornherein abzulehnen, aber ein 'Hotel“ mit so wenig Mitarbeitern führen zu wollen, ist unrealistisch und schwachsinnig. Sowohl die Betreiber als auch die entsprechenden Behörden müssen die Ausrichtung dieses Projektes fundiert prüfen und ich hoffe, alle Beteiligten wissen, dass sie diese Objekte nicht selber nützen, sondern maximal vermieten dürfen.“