01.04.2020   

Gewerbe-Obmann Jirka: „Unsere Betriebe müssen eine gefährliche Gratwanderung meistern!“

Viele Unternehmen im Gewerbe und Handwerk kämpfen mit großen Herausforderungen und Unsicherheiten – großer Dank an alle, die „das Rad am Laufen halten“.

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Seit mittlerweile fast drei Wochen steht Tirol im Bann von Corona. Wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen ist die Lage im Tiroler Gewerbe und Handwerk höchst angespannt. „Wir befinden uns in einer Krisensituation, die noch keiner von uns je erlebt hat. Für viele unserer Unternehmen ist die aktuelle Situation ein harter Schlag. Manche mussten schließen, viele haben freiwillig zugesperrt, um sich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen und alle kämpfen darum, dass sie durch diese schwere Zeit kommen“, erklärt Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Stillstand gibt es im Tiroler Gewerbe und Handwerk trotz Corona aber freilich nicht. Zahlreiche Mitgliedsbetriebe – wie beispielsweise Bäckereien, Fleischer, Konditoren, Rauchfangkehrer, Augenoptiker, Stördienste, Installateure, KFZ-Werkstätten, Zahntechniker, Hausmeisterdienste oder Gebäudereiniger – zählen zu jenen Branchen der Sparte, die trotz all der damit verbundenen Schwierigkeiten und unter Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen für die Bevölkerung da sind. „Viele unserer Betriebe halten mit ihren Leistungen das tägliche Leben aufrecht“, sagt Jirka und hält fest: „Auch die Stör- und Notdienste etwa in den Bereichen Wasser, Strom und Gas dienen dazu, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Oft passieren all diese Leistungen im Hintergrund und ohne öffentliches Aufsehen zu erregen. Umso wichtiger ist es mir, allen Unternehmerinnen und Unternehmern mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein großes Danke dafür zu sagen, dass sie das Rad am Laufen halten.“

So groß der Wert dieser Dienste ist, so gefährlich ist die Gratwanderung, welche die Betriebe und ihre Mitarbeiter dabei schaffen müssen. „Die Tiroler Handwerker sind während und auch nach der Krise für ihre Kunden da. Aber unsere KMU werden nach diesem weltweiten Ereignis jeden Auftrag brauchen, um ihre finanziellen Einbußen abzufedern. Die Zeit der Krise lässt sich nur bewältigen, wenn alle Abstriche hinnehmen. Die Betriebe im Gewerbe und Handwerk leisten ihren Beitrag – aber sie verlangen das auch von allen anderen. Wir werden diese Krise nur gemeinsam bewältigen – oder gar nicht“, pocht Jirka auf den Zusammenhalt der Tiroler und unterstreicht abschließend: „Dieser starke Schulterschluss ist für die Mitgliedsbetriebe der Sparte Gewerbe und Handwerk genauso entscheidend wie das unbürokratische und schnelle Gewähren der staatlichen Unterstützungshilfen. Denn tausende KMU, oft traditionsreiche Familienbetriebe, stehen derzeit vor einer fast unlösbaren Aufgabe, weil sie jetzt 30.000, 50.000 oder 70.000 Euro an Löhnen vorfinanzieren müssen – ohne eine Ahnung zu haben, wann wieder Normalität einkehrt. Das stresst und sorgt für schlaflose Nächte bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern.“