09.09.2018   

Bodenseer: Da ist noch genügend Raum für unsere Zukunft - 
Schutzgebiete zu Gewerbegebieten in Tirol im Verhältnis 200:1

WK Präsident Jürgen Bodenseer will auch die Zukunft der nächsten Generationen unter „Schutz“ stellen und fordert Flächen für den Erhalt von Handel, Gewerbe und Industrie.

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Dass in Tirol nur 12,4 Prozent der Landesfläche Dauersiedlungsraum sind, ist inzwischen im ganzen Land bekannt. Die Widmungsbilanz 2017 des Landes Tirol wartet darüber hinaus mit einigen durchaus interessanten Details auf. „Zum Beispiel, das 3.875 Quadratkilometer oder 30 Prozent der Landesfläche Schutzgebiete sind. Die gesamte Pistenfläche unserer Skigebiete macht hingegen NUR 1 Prozent der Landesfläche aus“, zitiert Bodenseer.
 
Die Unternehmen, die für die Schaffung und Sicherung der Arbeitsplätze im Land verantwortlich sind, müssen mit noch viel weniger Platz auskommen. Gewidmete Gewerbe- und Industrieflächen machen nur 19,2 Quadratkilometer aus – das sind 0,15 Prozent der Gesamtfläche.
 
Ähnlich mager ist der Anteil von gewidmeten Wohngebieten (0,77 Prozent) und gewidmeten Mischgebieten (0,46 Prozent). Die gesamte Gebäudefläche in Tirol umfasst gar nur 54,8 Quadratkilometer oder 0,43 Prozent der Gesamtfläche.
 
Flächenbundesländer wie Wien, Burgenland oder Niederösterreich mit 60 bis 77 Prozent Dauersiedlungsraum kennen die Tiroler Problematik nicht.

Flächen für die Wirtschaft in der Inntalfurche
 
„Selbstverständlich müssen wir unsere Natur schützen. Sie ist ja, etwa für den Tourismus, unser größtes Kapital. Dennoch darf uns die Entwicklung unseres Landes und die Zukunft der nächsten Generationen nicht weniger Wert sein“, betont Präsident Bodenseer. 
 
Im Tourismus sind die Grenzen bei großen Erweiterungen erreicht. „Da muss der Fokus jetzt auf Zusammenschlüsse und der Qualitätsverbesserung liegen.“ Auf der anderen Seite brauchen Gewerbe, Industrie und Handel Platz – insbesonders in der Inntalfurche. „Wir müssen den nächsten Generationen Raum für die Entwicklung geben. Das muss die Raumordnungspolitik berücksichtigen. Und ein Verhältnis von 200:1 bei Schutz- zu Gewerbegebieten zeigt mir: Da ist noch genügend Raum für unsere Zukunft!“