01.10.2020   

„Der gemeinsame Feind ist Corona, nicht das jeweilige Nachbarland“

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WK-Präsident Christoph Walser und EU-Abgeordnete Barbara Thaler wollen das Nein Bayerns in Bezug auf eine gemeinsame Vorgehensweise bei Reisewarnungen nicht hinnehmen und drängen auf die Berücksichtigung bislang vernachlässigter, objektiver Kriterien.

Für WK-Präsident Christoph Walser ist es absolut bedauerlich, dass sich zwar neun Länder der Arge Alp auf eine gemeinsame Vorgehensweise bei Reisewarnungen einigen konnten – aber letztlich eine Resolution am zehnten Arge Alp-Mitglied Bayern gescheitert ist. „Ein Reisewarnungs-Wirrwarr sorgt für Verunsicherung und schadet unserem gemeinsamen Ziel – der Eindämmung des Virus“, erklärt Walser. Der Präsident ist überzeugt, dass sich diese schwere Krise nur bewältigen lässt, wenn die Staaten zusammenhalten. Der gemeinsame Feind ist Corona, nicht das jeweilige Nachbarland.“

Systemfehler bei Reisewarnungen

Ein Schulterschluss innerhalb der Arge Alp ist für Walser unbedingt notwendig, schließlich spielt für sämtliche Alpenländer der Tourismus eine zentrale Rolle. Für den WK-Präsidenten ist es unbefriedigend, dass so wichtige und objektiv erfassbare Kriterien wie Test- und Gästezahlen sowie Behandlungskapazitäten nicht in die Bewertung einfließen. „Das verzerrt das Ergebnis völlig und bestraft Länder, die viele Testungen durchführen und eine starke Tourismusquote aufweisen. Das untergräbt die gemeinsamen Anstrengungen und ist ein Systemfehler bei der Festlegung von Reisewarnungen“, so Walser. „Das gegenseitige Bombardieren mit Reisewarnungen richtet großen volkswirtschaftlichen Schaden für alle Beteiligten an. Die Rückkehr des Protektionismus darf in Europa keine Chance haben“, so Walser.

Zusammenhalt statt Abschottung

Diese Argumentation unterstützt die Tiroler EU-Abgeordnete und Vizepräsidentin der WK Tirol Barbara Thaler vollinhaltlich: „Wir brauchen keinen Grenzschließungs-Fleckerlteppich mehr wie im Frühjahr. Damals war das Virus ein großes Fragezeichen für alle. Jetzt wissen wir wesentlich besser, wie wir mit dieser Bedrohung umzugehen haben.“ Ein Stückwerk aus Reisewarnungen auf Basis von teils fragwürdigen Kriterien ist für Thaler keine Option. Die EU-Abgeordnete drängt in ihrer Funktion auf eine koordinierte europäische Vorgehensweise, um eine stabile Wintersaison zu ermöglichen, was über den Tourismus hinaus für zahlreiche weitere Branchen wichtig ist. „Die Europäische Union darf nicht zulassen, dass nationalstaatliche Maßnahmen unseren gemeinsamen Binnenmarkt gefährden und muss Stärke zeigen. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass es allen EU-Mitgliedern besser geht, wenn sie auf Zusammenarbeit anstatt auf Abschottung setzen. Daran hat auch Corona nichts geändert“, erklärt Thaler.


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