01.09.2023    4 Bilder

Grundversorgung im hinteren Ötztal zu jeder Zeit gesichert

Seit Montag ist das hintere Ötztal von Tirol aus nicht mehr am Landweg erreichbar. Die Grundversorgung der Bevölkerung und der rund 5.000 Urlaubsgäste war dennoch zu jeder Zeit sichergestellt.
© Contrast/Martin Klotz

Am Freitagmorgen haben die letzten Lkw ihre Fahrt durch Südtirol über das Timmelsjoch angetreten, um die Lebensmittel-Märkte im hinteren Ötztal mit frischen Waren zu versorgen.

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Heute Früh haben die letzten Lkw ihre Fahrt durch Südtirol über das Timmelsjoch angetreten, um die Spar- und MPreis-Märkte im hinteren Ötztal mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Ab Samstag Früh sollte wieder eine Anlieferung von Tirol aus möglich sein. Die Fahrt über die enge Passstraße stellt für die Fahrer:innen eine größere Herausforderung dar. Während eine normale Lieferstrecke ins Ötztal rund 150 Kilometer beträgt, kommen mit dem Umweg über das Timmelsjoch rund 290 Kilometer zusammen.

„Uns hat es zu keiner Zeit an irgendetwas gefehlt“, lobt Spar-Kauffrau Julia Kuhn in Obergurgl die Logistik in dieser Ausnahmesituation. „Nach unseren Erfahrungen mit dem Steinschlag vor zwei Jahren mitten in der Corona-Pandemie, als Obergurgl sechs Wochen lang quasi von der Außenwelt abgeschnitten war, gab es bei den Kundinnen und Kunden am Montag schon noch eine gewisse Unruhe. Die hat sich aber rasch gelegt, weil immer alles da war. Unglaublich, was da geleistet wurde.“

Genauso sieht es Christian Rausch von MPreis: „Wir mussten einiges in Bewegung setzen, um die Logistik an die Situation anzupassen. Auch wenn es nicht immer einfach war, hat es die ganze Woche über gut funktioniert.“ Zudem hat sich der Lebensmitteleinzelhandel bemüht, auch die Einsatzkräfte in den vom Hochwasser betroffenen Regionen Tirols mit Essen und Getränken zu versorgen.

Lieferung per Hubschrauber

Am Mittwoch gingen bei den vier Bäckerei- und Konditorei-Betrieben langsam Mehl und Hefe zur Neige. „Ich wollte mich schon auf den Weg zum Timmelsjoch machen“, erklärt der Ötztaler Bäcker und Bäckersprecher der Lebensmittelinnung in der Tiroler Wirtschaftskammer, Gerhard Gstrein. „Ich bin dann aber in Abstimmung mit den Gemeinden Längenfeld und Umhausen in Kontakt mit dem Militärkommando gekommen, das regelmäßig Transporthubschrauber von Umhausen ins hintere Ötztal steigen ließ. Völlig unkompliziert und hilfsbereit haben sie eine Lieferung mitgenommen. Das ist nicht selbstverständlich, wir sind alle sehr dankbar.“

Funktionierende Kommunikation

„Die Kommunikation im Ötztal hat großartig funktioniert“, betont Georg Schuler vom Fleischhof Oberland und Innungsmeister der Tiroler Lebensmittelgewerbe, „wir wurden stündlich seitens des Tourismusverbandes über den Straßenzustand informiert“. Aufgrund von hochwasserbedingten Internetausfällen zu Wochenbeginn gestaltete sich die Kommunikation teilweise schwierig. Am Ende konnten aber alle Kundinnen und Kunden beliefert werden.

Für den Tiroler Lebensmittelgroßhandel war es eine große Herausforderung, die Tourismusbetriebe mit rund 5.000 Urlaubsgästen sowie öffentliche Einrichtungen im hinteren Ötztal zu versorgen. „Innerhalb von wenigen Stunden mussten wir Sondertouren organisieren, da der bisherige Tourenplan aufgrund der Hochwassersituation obsolet geworden war“, so Lorenz Wedl, Geschäftsführer von Wedl und Sprecher der Lebensmittelgroßhändler in der WK. Teilweise mussten Fahrer:innen in den Krisengebieten nächtigen, weil sie die Täler nicht mehr verlassen durften.

„Es ist die grundlegende Aufgabe der Betriebe des Tiroler Lebensmittelhandels und des Tiroler Lebensmittelgewerbes, die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, erklärt Simon Franzoi, Geschäftsführer der Sparte Handel und Innungsgeschäftsführer des Tiroler Lebensmittelgewerbes in der Tiroler Wirtschaftskammer. „Dass diese zu jeder Zeit und in noch so schwierigen Situationen gesichert ist, haben die Betriebe im Zuge des Hochwasser-Ereignisses im hinteren Ötztal und auch in den anderen betroffenen Regionen wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

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Lebensmittellieferungen für das hintere Ötztal
4 134 x 2 364 © Contrast/Martin Klotz
Lebensmittellieferungen für das hintere Ötztal
2 000 x 1 333 © MPreis
Lebensmittellieferungen für das hintere Ötztal
1 661 x 1 107 © Contrast/Martin Klotz
Lebensmittellieferungen für das hintere Ötztal
3 152 x 2 101 © Contrast/Martin Klotz

Kontakt

Franzoi Simon
Tiroler Wirtschaftskammer
Sparte Handel
Mag. Simon Franzoi
T 05 90 90 5-1295
E simon.franzoi@wktirol.at