04.09.2023   

Ulf Schmid zum Lufthunderter: Wir haben die Hausaufgaben gemacht, jetzt gehören die Tiroler:innen entlastet

Durch die Modernisierung der Lkw-Flotten fehlt dem IG-Luft die Rechtsgrundlage. Jetzt muss endlich die logische Konsequenz folgen – die Aufhebung des Lufthunderters.

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„Die Frächter haben ihre Hausaufgaben nachweislich erledigt“, hält Ulf Schmid, Obmann der Tiroler Güterbeförderungsbranche fest und verweist u.a. auf den Bericht des Umweltbundesamtes. Dieser zeigt klar, dass der Verkehr einer der größten und wichtigsten Bereiche von CO²-Einsparungen war (ca. 1 Tonne CO²). Vor der Einführung des IG-L 100er auf der A12 wurde die Branche in der Öffentlichkeit noch an den Pranger gestellt und für diese Maßnahme verantwortlich gemacht. Jetzt entzieht der Güterverkehr dank konsequenter Umrüstung auf Euro-6-Motoren und Modernisierung des Fuhrparks dem IG-Luft die Rechtsgrundlage. „Wir sind mit dem neuesten und umweltfreundlichsten Fuhrpark von Europa unterwegs und haben damit maßgeblich zur Luftgüte in Tirol beigetragen. Jetzt sollen die Tirolerinnen und Tiroler auch die Früchte dafür ernten dürfen. Ich fordere die Aufhebung des IG-Luft und wieder freie Fahrt zwischen Kufstein und Zirl!“

Statt an „grünen“ Luftschlössern festzuhalten, empfiehlt Branchensprecher Schmid der Landesregierung, sich auf andere Verursacher zu konzentrieren. Etwa den Hausbrand, der im Winter für einen Gutteil der Schadstoffe in der Luft verantwortlich zeichnet. Hier könnte durch Anreize für den Umstieg auf umweltfreundliche Heizungstechnik mehr erreicht werden, als im Güterverkehr. Im Bereich des Güterverkehrs ist das Einsparungspotenzial bereits ausgeschöpft.

Oder die Tiroler Landesregierung setzt einfach eine Forderung der Wirtschaftskammer Tirol um und verwirklicht den flächendeckenden Ausbau von E-Ladesäulen. Damit könnte ein Anreiz zum Umsteigen des Individualverkehrs geschaffen werden. Im Gegensatz zu Lkw und Bussen besteht hier wohl das größte Potenzial was den Schadstoffausstoß anbelangt. Schmid dazu: „Seit Jahren fordert die Politik den Umstieg auf die E-Mobilität. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur hat man bisher aber total verschlafen!“

Das Argument von LR Zumtobel, man halte am Lufthunderter fest, um keine Verschlechterung der Luftqualität zu riskieren, kann Schmid - abgesehen von der fehlenden Rechtsgrundlage - auch aus einem anderen Grund nicht nachvollziehen: „Wir haben seit Jahrzehnten eine intelligente Verkehrsbeeinflussungsanlage, die binnen Sekunden auf Ereignisse auf der Straße regiert. Das wäre dann wohl auch bei der Luftqualität möglich und man müsste nicht die Tiroler:innen ganzjährig in Geiselhaft nehmen und mit 100 km/h durchs Inntal fahren lassen."

Kontakt

Klammer Gabriel
Tiroler Wirtschaftskammer
Sparte Transport und Verkehr
MMag. Gabriel Klammer
T 05 90 90 5-1254
E gabriel.klammer@wktirol.at