08.01.2024    1 Bild

2024: In schwierigem Umfeld jede Chance nutzen

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WK-Bezirksstellenleiter Balthasar Exenberger, Stadtpfarrer Michael Struzynski, Landesrat Mario Gerber, WK-Bezirksobmann Peter Seiwald, WK-Präsidentin Barbara Thaler, Bürgermeister Klaus Winkler, Bezirkshauptmann Michael Berger und WK-Direktorin-Stv. Gregor Leitner (v.l.).

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Die Ausgangslage für die Tiroler Wirtschaft zu Beginn des neuen Jahres ist herausfordernd. Der Arbeitskräftemangel ist für viele Betriebe nach wie vor ein Problem, die Energiepreise und die Inflationsrate verursachen hohe Kosten, und die Kaufkraft ist gedämpft. Der Tourismus stellt eine wertvolle Stütze für den Standort Tirol dar. Die Verkehrswirtschaft und der Handel, vor allem aber die Industrie, befinden sich stark unter Druck. „Es sieht also auf den ersten Blick relativ durchwachsen aus“, betont Wirtschaftskammer–Präsidentin Barbara Thaler, „auf den zweiten Blick zeigen sich jedoch auch Lichtblicke und Chancen.“

Dazu gehört die breite Struktur unseres Wirtschaftsstandortes. Tirol hat mit seinem einzigartigen Mix aus Dienstleistern und Produktionsbetrieben, aus kleinen, mittleren und großen Betrieben, aus Spezialisten und Allroundern, die Krisen der letzten Jahre besser überstanden als andere Standorte. „Ich habe in den vergangenen Jahren viele europäische Regionen kennengelernt - wenige sind so breit und stabil aufgestellt. Diese Balance müssen wir uns erhalten“, betont Thaler. Große Möglichkeiten liegen für Thaler in der fortschreitenden Digitalisierung. Eine „Verbesserung von Abläufen“ führe schlichtweg zu Effizienzsteigerung – das wirkt dem Arbeitskräftemangel entgegen und entlastet damit vor allem auch bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade in schwierigen Zeiten wie jetzt sind es für Barbara Thaler unternehmerische Antworten, die Zukunftslösungen bringen. „Herausfordernde Zeiten sind Zeiten des Unternehmergeistes. Und dieser ist in jedem Betrieb und in der Wirtschaftskammer Tirol zu Hause“, so Thaler.

Eine der zentralen Aufgaben der Wirtschaftskammer Tirol liegt für die Präsidentin darin, für die heimischen Betriebe geeignete Rahmenbedingungen auf allen Ebenen zu schaffen. Thaler sieht sowohl beim europäischen Lieferkettengesetz als auch bei den Regeln zu Wasserstoffproduktion und Import in die EU grobe Mängel. Auch die so genannte Frühstücksrichtlinie - in der es um die Zusammensetzung, die Bezeichnung und Kennzeichnung bestimmter Lebensmittel geht – hat noch deutlich Luft nach oben. „Diese Richtlinie ist noch nicht zu Ende verhandelt und ich werde zusammen mit unseren Verbündeten in Wien alles tun, um letztendlich zu einer vernünftigen Lösung zu kommen“, verspricht die Präsidentin. Thaler unterstreicht die großen Möglichkeiten Europas, auf der Weltbühne zu punkten. „Wir dürfen uns nicht klein reden, sondern müssen unsere Chancen nutzen“, fordert Thaler.

Dass Interessenvertretung wirkt, hat sich für Thaler deutlich beim Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung gezeigt, das nach jahrelanger Überzeugungsarbeit im Dezember beschlossen wurde. Dieses Gesetz gilt als bedeutender Meilenstein für die berufliche Bildung in Österreich. Auch 2024 wird die WK Tirol neben den Bereichen Service und Bildung vor allem auf die Interessen der heimischen Betriebe achten: „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Tiroler Betriebe das Umfeld vorfinden, um das zu tun, was sie am besten können: Etwas unternehmen“, erklärt Barbara Thaler.

Fachkräftemangel entgegenwirken

Der demografische Wandel sowie die fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk Kitzbühel treiben das Problem des Fachkräftemangels voran. „Überall dort, wo wir direkten Einfluss auf diese Entwicklung nehmen können, müssen wir darum entschlossen dagegenhalten, denn Qualitätssteigerungen bei den angebotenen Dienstleistungen im Bezirk gehen stets Hand in Hand mit einem deutlich höheren Bedarf an Fachkräften einher“, weiß Peter Seiwald, WK-Bezirksobmann für Kitzbühel.

Um Entlastung zu schaffen, wird sich die WK-Bezirksstelle Kitzbühel auch im anlaufenden Jahr für die Schaffung und Förderung von Personalwohnungen einsetzen. Des Weiteren wird die wirtschaftliche Interessenvertretung im Bezirk die Erhöhung des Saisonierskontingents in den Fokus setzen. „In diesem Kontext werden wir auch die zielgerichtete Beratung von Unternehmen zur besseren Nutzung der Rot-Weiß-Rot-Karte – also zur Gewinnung von Arbeitskräften außerhalb der EU – intensivieren“, berichtet Seiwald.

Doch auch auf den Fachkräftenachwuchs aus der Region will man 2024 ein Augenmerk legen. „Wir sind stolz auf die hohe Qualität der Lehrausbildung in unserem Bezirk“, so der WK-Bezirksobmann. Auch 2024 wird die WK-Bezirksstelle Kitzbühel darum die Zusammenarbeit mit den Schulen im Bezirk vertiefen und Berufsmessen weiter fördern. „Der Ausbau des Berufsschulstandorts Kitzbühel ist dabei ein wichtiger Schritt, um eine lokale und zukunftsgerichtete Ausbildung unserer Lehrlinge zu garantieren“, erklärt Seiwald. Zusätzlich engagiert sich die WK-Bezirksstelle Kitzbühel für den weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, wodurch das niederschwellige Mobilitätsangebot innerhalb der Region verbessert wird.

Innovation, Nachhaltigkeit und Natur

„Eine intakte Umwelt und Natur bietet den Einwohner:innen unseres Bezirks einen vielseitigen Naherholungsraum und bildet zudem die Basis für den wichtigen Wirtschaftszweig Tourismus. Dieser Naherholungsraum muss sowohl für die Bevölkerung als auch Tourist:innen offen und erlebbar bleiben“, betont der WK-Bezirksobmann. Durch nachhaltig angelegte Mountainbikestrecken soll das Wegenetz in der Kitzbüheler Bergwelt darum zukünftig ergänzt und so eine neue Zielgruppe für den Sommertourismus gewonnen werden.

„Darüber hinaus wollen wir entlang unseres Schwerpunkts ‘Nachhaltigkeit in der Wirtschaft‘ auch im anlaufenden Jahr die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bezirk weiter verbessern“, schildert Seiwald, „Dabei betrachten wir den Begriff der Nachhaltigkeit ganzheitlich umfassend, sodass nicht nur soziale und Umweltaspekte, sondern auch ökonomische und gesundheitliche Fragen betrachtet werden“.

Mit dem Projekt „Schule trifft Wirtschaft“ wird die WK-Bezirksstelle Kitzbühel außerdem auch weiterhin anhand von Unterrichtsmaterialien, Workshops und Kontakten zu Unternehmen praxisnahe Wirtschaftsbildung für den Schulunterricht anbieten. Ziel des Projekts ist es, den Schüler:innen des Bezirks ein Basiswissen über wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln und so nicht zuletzt die Wahrnehmung der Wirtschaft im Kontext der Nachhaltigkeit zu verbessern.

„Daneben werden wir unsere bewährten Unternehmerfrühstücke zu Schwerpunktthemen wie der Lieferkettenproblematik fortsetzen“, so der Bezirksobmann. Mit der Weiterführung des „Innovationsnetzwerks Bezirk Kitzbühel sollen zudem zukunftsgerichtete Ideen von Gründer:innen sowie von etablierten Unternehmen gestärkt und geschützt werden.“

Chancen durch Digitalisierung und KI

„Die fortschreitende Digitalisierung in den heimischen Betrieben ist nicht nur das Erfolgsrezept der Zukunft, sondern auch das Schlagwort der Gegenwart“, weiß Peter Seiwald. Während ein Großteil des Bezirks bereits mit Breitbandanschlüssen abgedeckt ist, gilt es die restlichen digitalen Versorgungslücken baldmöglichst zu schließen. Darüber hinaus wird die WK-Bezirksstelle Kitzbühel ihre Mitglieder verstärkt auf die Angebote des Servicepakets Digitalisierung der WKÖ sowie die Tiroler Beratungsförderung mit dem Schwerpunkt Digitalisierung aufmerksam machen.

„Des Weiteren möchten wir durch Studien und Projekte die effizientesten Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien, wie der KI, für unsere heimische Wirtschaft ausloten“, berichtet der WK-Bezirksobmann. Darüber hinaus steht auch die neue EU-weite Gesetzgebung für mehr Cybersicherheit, entlang der „NIS2-Richtlinie“, im anlaufenden Jahr im Fokus. „Dabei geht es vor allem um die Sensibilisierung und die Bewusstseinsschaffung bei unseren Mitgliedern“, erklärt Seiwald. Unternehmen, aber auch Gemeinden, Kaufmannschaften und Ortsmarketingorganisationen im Bezirk sollen in diesem sensiblen Bereich zukünftig von der WK-Bezirksstelle Kitzbühel unterstützt werden.

„Wichtig ist uns aber bei aller gewünschter Erhöhung des Digitalisierungsgrades, dass vor allem jene Nutzer:innen unterstützt werden, die im Umgang mit den neuen Medien noch nicht so versiert sind“, betont Peter Seiwald. Die WK-Bezirksstelle Kitzbühel wird hier im anlaufenden Jahr entsprechende Informations- und Beratungsangebote sowie Veranstaltungen und Kurse gemeinsam mit dem WIFI anbieten.

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Neujahrsempfang der WK-Bezirksstelle Kitzbühel 2024
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Kontakt

Exenberger Balthasar
Tiroler Wirtschaftskammer
Bezirksstelle Kitzbühel
Dr. Balthasar Exenberger
T 05 90 90 5-3216
E balthasar.exenberger@wktirol.at