„Win-win-win-Modell“ Handwerkerbonus soll die Konjunktur ankurbeln

Die aktuelle Wirtschaftslage im Tiroler Gewerbe und Handwerk bleibt herausfordernd. Das machen auch die neuesten von der KMU Forschung Austria erhobenen Konjunkturdaten deutlich. Demnach beurteilen die Betriebe die Geschäftslage im 1. Quartal 2024 mit einem Saldo von +2 Prozentpunkten zwar leicht positiv, jedoch weitaus schlechter als im Vorjahresquartal (+13 %-Punkte). Für das 2. Quartal 2024 sind die Erwartungen mit einem negativen Saldo von 15 %-Punkten noch gedämpfter. „Diese Daten unterstreichen, dass die Betriebe nach wie vor mit einer Kombination aus hohen Steuern, steigenden Energiepreisen und weiterhin hohen Materialkosten konfrontiert sind. Zudem wächst die Besorgnis hinsichtlich Rückgängen bei den Auftragseingängen und den Umsätzen“, weiß der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Tirol, Franz Jirka.

In diesem schwierigen Umfeld kommt der Handwerkerbonus, mit dessen Neuauflage die Bundesregierung eine langjährige Forderung der Sparte Gewerbe und Handwerk erfüllt, für viele Branchen gerade recht. „Dieses Instrument, das Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen sowie Neu- und Zubauten von privat genutzten Wohn- und Lebensbereichen unterstützt, hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt. Und es ist zu erwarten, dass es auch diesmal wertvolle Impulse bringen wird. Laut einer market-Umfrage stufen drei Viertel der befragten Konsument:innen den Handwerkerbonus als attraktiv ein. Ein gutes Drittel wird den Bonus nutzen und dabei ungeplante Investitionen tätigen oder bereits geplante Investitionen vorziehen", unterstreicht Jirka und ergänzt: "Der Handwerkerbonus ist gewissermaßen eine Win-win-win-Modell: Privathaushalte können Sanierungsprojekte schneller und günstiger realisieren, Unternehmen bekommen zusätzliche Aufträge und der Staat profitiert durch die Reduzierung von Schwarzarbeit und durch steuerliche Mehreinnahmen."

Anträge auf den Handwerkerbonus können ab dem 15. Juli online unter www.handwerkerbonus.gv.at eingebracht werden – rückwirkend bis 1. März 2024. Um sicherzustellen, dass der Zugang zum Handwerkerbonus breit und gerecht verteilt ist, gibt es die Möglichkeit, sich auf Gemeindeämtern und bei Bürgerservicestellen bei der Antragstellung unterstützen zu lassen. „Und natürlich stehen auch die Tiroler Handwerksbetriebe ihren Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um den Handwerkerbonus mit Rat und Tat zur Seite. Wir sind bestrebt, diesen Prozess so barrierefrei wie möglich zu gestalten, damit jeder profitieren kann“, betont Jirka.