02.06.2023   

Arbeitskräftemangel bleibt zentrale Herausforderung

Wirtschaftsparlament. Die Vollversammlung der WK Tirol hat im Schulterschluss aller Fraktionen eine Reihe von Lösungsvorschlägen zum Arbeitskräftemangel erarbeitet.

Pressetext Pressetext als .txt

Die WK Tirol hat sich diese Woche im Wirtschaftsparlament - der halbjährlichen Vollversammlung – intensiv mit dem Thema Arbeitskräftemangel befasst. Dazu wurde eine Reihe von Anträgen in Zusammenarbeit aller in der WK vertretenen Fraktionen beschlossen. Sämtliche Wahlwerbenden Gruppen sind sich einig: Es braucht rasche und wirksame Impulse seitens der Politik, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen und in den kommenden Jahren die Leistungen der Tiroler Betriebe für die Konsumentinnen und Konsumenten aufrecht zu erhalten.

„Um die Situation zu verbessern, muss an allen Stellschrauben gedreht werden. Es braucht unter anderem eine bessere Kinderbetreuung, attraktivere Rahmenbedingungen für Ältere und Investitionen in Aus- und Weiterbildung. Es wird aber auch nicht ohne qualifizierte Zuwanderung gehen“, erklärt WK-Präsident Christoph Walser für den Tiroler Wirtschaftsbund. In einem umfassenden Antrag wurde eine Kursänderung in der Ausländerbeschäftigungspolitik gefordert. Die darin enthaltenen Forderungen reichen von der Ausweitung der Saisonkontingente über die Bewilligung von Dienstverhältnissen mit Drittstaatsangehörigen nach Ersatzkraftverfahren bis hin zu Anreizen nach dem Vorbild des deutschen Fachkräfteeinwanderungs-Gesetzes. „Es wird notwendig sein, eine sinnvolle Arbeitsmigration zu unterstützen“, unterstrich Michael Carli seitens der Grünen Wirtschaft. Auch für Winfried Vescoli (Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender) ist es notwendig, „die Rahmenbedingungen für einen geregelten Zuzug zu optimieren, um damit einen Beitrag zur Entschärfung des Arbeitskräftemangels zu leisten“.

Max Kloger von der Fachliste der Tiroler Industrie ortet ebenfalls hohen Handlungsbedarf: „Die Politik muss sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen, um Lösungen zu finden.“ Für Michael Kirchmair (Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband) sind vier Bereiche zentral: Der Ausbau der Kinderbetreuung, Digitalisierung und Automatisierung, die Erstellung eines Demografieberichts sowie die Vereinfachung der Rot-Weiß-Rot-Karte. Für Stefan Gleinser (UNOS) muss der Tenor der notwendigen Initiativen lauten: „Herzlich willkommen, liebe internationale Arbeitskräfte. Schön, dass ihr euch für Österreich entschieden habt.“ Es gelte, bürokratische Grenzzäune für internationale Arbeitskräfte abzureißen und aktiv um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausland zu werben.

Quer über alle Zielgruppen hinweg ist für sämtliche Delegierte des Wirtschaftsparlaments klar: (Mehr-)Arbeit muss sich lohnen, sonst wird sie nicht erbracht. „Erst wenn sich Vollarbeitszeit wieder richtig „rechnet“, wird man mehr Menschen dazu motivieren können“, ist sich Reinhard Mayr (Liste Tiroler Wirtschaft - Banken) sicher.


Kontakt

Sidon Peter
Tiroler Wirtschaftskammer
Leiter Marketing & Kommunikation
Peter Sidon
T 05 90 90 5-1468
E peter.sidon@wktirol.at