Aufruf zum Pyrotechnik-Verkaufsverzicht ist mehr als entbehrlich

Beim Sprecher des Pyrotechnikfachhandels in der Tiroler Wirtschaftskammer, Christoph Riedl, sorgt ein aktueller Brief von Innsbrucks Bürgermeister an Händler der Stadt für Kopfschütteln. Darin wird zu einem Verkaufsverzicht für pyrotechnische Artikel aufgefordert. „Dass die grüne Politik kein großer Freund von Feuerwerken ist, ist ja nichts Neues. Schon des Öfteren wurde die Bevölkerung aufgerufen, auf Silvesterfeuerwerke zu verzichten. Ohne Erfolg, denn für die allermeisten Tirolerinnen und Tiroler gehört Feuerwerk und der Jahreswechsel einfach zusammen. Jetzt wird versucht, auf den Handel einzuwirken – das ist absurd und hat fast schon planwirtschaftliche Züge“, so der Branchensprecher.
 
Begründet wird die Aufforderung zum Verkaufsverzicht vor allem mit der Feinstaubbelastung rund um Silvester. Diesem Argument nimmt Riedl den Wind aus den Segeln. „Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub. Während etwa Dieselruß und Reifenabrieb Partikel enthalten, die akut und chronisch toxisch sowie wasserunlöslich und damit schwer abbaubar sind, ist das bei Pyrotechnik nicht der Fall. Feinstaubpartikel, die durch Feuerwerke verursacht werden, sind überwiegend wasserlösliche Salze, die weder toxisch noch karzinogen sind und sogar für eine Mineralisierung respektive Düngung des Bodens sorgen“, stellt Riedl klar und ergänzt: „Wenn es dem Herrn Bürgermeister tatsächlich darum geht, dass weniger schädlicher Feinstaub produziert wird, dann wäre es beispielsweise wesentlich sinnvoller, für einen Verkaufsstopp von Elektroautos einzutreten. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Autohändler demnächst einen entsprechenden Brief aus dem Innsbrucker Rathaus bekommen werden.“

Abschließend gibt Riedl dem Innsbrucker Bürgermeister aber in einem wichtigen Punkt Recht: „Beim Umgang mit Pyrotechnik steht die Sicherheit an erster Stelle. Deshalb appelliert auch der Tiroler Pyrotechnikhandel an alle Feuerwerk-Begeisterten, sich unbedingt an die geltenden gesetzlichen Vorschriften zu halten.“