18.03.2025    2 Bilder

Eine frischgebackene Psychosoziale Beraterin im Bezirk Imst

© WK Tirol/Die Fotografen (Abdruck honorarfrei)

Heike Krimbacher aus Rietz (3.v.r.) zählt zu den ersten staatlich geprüften psychosozialen Berater:innen Tirols - dazu gratulieren Spartenobmann Franz Jirka, Fachgruppenobmann Bernhard Moritz, Fachgruppengeschäftsführerin Melanie Raab und Univ.-Prof. Andreas Schnider (v.l.).

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Vor Kurzem wurden die ersten 18 Tiroler:innen als „staatlich geprüfte Psychosoziale Berater:innen“ zertifiziert  - darunter Heike Krimbacher aus Rietz.

„In einer immer komplexeren Welt, die sich auch auf die Psyche auswirkt, braucht es berufspraktisch kompetente und fachwissenschaftlich fundierte Berater:innen, die Menschen in schwierigen Situationen wie Lots:innen durch diese Zeit begleiten. Die psychosoziale Beratung versteht sich als Beratung und Begleitung, damit Menschen wieder in die Lage kommen, ihr persönliches Lebens-Navi für sich neu zu programmieren“, erklärt Bernhard Moritz, Fachgruppenobmann der Personenberater:innen und Personenbetreuer:innen in der Wirtschaftskammer Tirol.

Ein Qualitätssprung für das Berufsbild
Psychosoziale Beratung unterscheidet sich grundlegend von Psychotherapie und klinischer Psychologie: Während man bei der Psychotherapie und klinische Psychologie von der Behandlung von „Leideskrisen“ sprechen kann, ist die psychosoziale Beratung eine beratende Begleitung von und durch Lebenskrisen. Voraussetzung für klinische-psychologische Behandlungen und Psychotherapie sind krankheitswertige Störungen, da die Sozialversicherung nur eine Krankenbehandlung finanziert. „Doch nicht jeder Mensch, der eine Lebenskrise durchlebt, leidet unter eine krankheitswertigen Störung. Die psychosoziale Beratung sieht sich als präventive, Resilienz-stärkendes Beratungs- und Begleitungsangebot, die Menschen dabei unterstützt, ihre persönlichen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen“, erläutert Bernhard Moritz.

Vor dem Hintergrund rasant steigender Gesundheitskosten im psychischen Bereich, stellt die „psychosoziale Beratung“ eine wichtige und notwendige Säule im psychischen Gesundheitswesen darf. „Unsere psychosozialen BeraterInnen in Tirol entlasten durch ihre präventiv-Resilienz-basiertes Beratungs- und Begleitungsangebot das Tiroler Gesundheitswesen mit jährlich zwischen 5,5 Mio und 6 Mio Euro“, ergänzt Bernhard Moritz.

Seit Ende 2022 gilt dafür eine neue Ausbildungsverordnung, die  dem Level VI des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) und damit dem universitären Bachelor-Niveau entspricht. Zudem wurde die staatliche Befähigungsprüfung zur „staatlich geprüften psychosozialen Berater:in“ etabliert, die sowohl die berufspraktische als auch die fachwissenschaftliche Kompetenz der Absolvent:innen bescheinigt.

Bernhard Moritz dazu: „Staatlich geprüfte psychosoziale Berater:innen haben mit ihrer Kompetenzorientierten-Befähigungsprüfung nachgewiesen, dass sie neben einer breiten berufspraktischen auch eine fundierte fachwissenschaftliche Kompetenz in ihrem Tätigkeits- und Themenfeld besitzen. Deshalb schafft die staatliche Befähigungsprüfung sowohl für unsere Mitglieder als auch für deren Klient:innen einen verlässlichen Qualitätsausweis und damit auch Vertrauen in die Kompetenz der Beratungsthemen und des Beratungsprozesses.“

Neue akademische Perspektiven: Studium der psychosozialen Beratung ab 2026
Neben der berufspraktischen Ausbildung eröffnet sich für psychosoziale Berater:innen nun auch eine akademische Perspektive: Ab 2026 wird es in Tirol erstmals möglich sein, ein Studium der psychosozialen Beratung zu absolvieren – in Kooperation mit der Universität Graz („Uni for Life“) und dem Katholischen Bildungswerk. Dieses Studium ist das einzige berufspraktisch-fachwissenschaftlich Zugangsstudium zur neuen Psychotherapieausbildung. Der Vorteil besteht darin, dass man mit einem Bachelor-Professional mit dem Gewerbeschein bereits arbeiten darf und sich somit auch die weiteren Module des Psychotherapiestudiums finanzieren kann.

„In mühevollen Verhandlungen ist es gelungen, dass auch für die bisher Kolleg:innen ihre Kompetenz angerechnet wird. Zum einen sind das 60 ECTS aus ihrer bisherigen gewerblichen Tätigkeit, zum anderen – und das gibt es bisher für keine andere Berufsgruppe – wird die staatliche Befähigungsprüfung mit 40 ECTS auf das Studium der psychosozialen Beratung angerechnet“, freut sich Obmann Bernhard Moritz und ergänzt: „Damit besteht für unsere bestehenden Mitglieder die Möglichkeit, auch einen Bachelorabschluss zu absolvieren. Als Standesvertretung ist es uns wichtig, dass dieses Berufsbild sowohl für Praktiker:innen als auch für Akademiker:innen attraktiv bleibt und dementsprechend sowohl ein Weg über die höhere berufspraktische Bildung, als auch ein universitärer Weg in Tirol möglich ist.“

Jetzt informieren und durchstarten!
Wer sich für die Ausbildung zur staatlich geprüften psychosozialen Berater:in beziehungsweise für ein Upgrade aus einem ein facheinschlägigen Grundstudium (Universität, Fachhochschulabschluss) interessiert, der findet unter https://www.lebensberater.at/ebook-zugangsverordnung alle wichtigen Informationen und kann sich unter der Email-Adresse: julia.monz@wktirol.at

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Kontakt

Raab Melanie
Tiroler Wirtschaftskammer
Mag. Melanie Raab
Fachgruppe der Personenberater:innen und Personenbetreuer:innen
T 05 90 905 1403
E melanie.raab@wktirol.at