16.09.2025    3 Bilder

Seilbahnen als „Herz-Lungen-Maschine des Alpenraums“

© Maximalgrafik, Radfeld

Reinhard Wieser (Alpbacher Bergbahnen), Fachgruppenobmann Reinhard Klier, Karin Seiler (Tirol Werbung), Landesrat Mario Gerber und Alpbachs Bürgermeister Markus Bischofer (v.l.) beim Tiroler Seilbahntag 2025.

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Mit technischen Neuerungen, wissenschaftlichen Inputs und einer klaren Kommunikationsstrategie haben die Tiroler Seilbahnen beim Tiroler Seilbahntag 2025 in Alpbach die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Branche startet optimistisch in den Winter und kann sich über konstante Nachfrage freuen.

Der erste Teil des Tiroler Seilbahntages widmete sich aktuellen technischen Vorgaben. So bringt etwa die neue Seilbahn-Generalrevisions-Verordnung eine Reihe von Prüf- und Nachweispflichten innerhalb eines strengen Zeitrahmens. „Sicherheit steht bei den Tiroler Seilbahnen an erster Stelle. Wir nutzen traditionell die erste Hälfte des Seilbahntags, um in Workshops Mitgliedsbetriebe über technische Neuerungen und verschärfte gesetzliche Vorgaben zu informieren“, betont Fachgruppenobmann Reinhard Klier.

Schlüsselfunktion für den Alpintourismus
Aktuelle Daten und Fakten zum Wintersport präsentierte Sportwissenschaftler Ralf Roth von der Sporthochschule Köln. Er bezeichnete die Seilbahnen als „Herz–Lungen–Maschine des Alpenraums“, von der starke Multiplikationseffekte auf alle anderen Branchen ausgehen. Die Seilbahnen übernehmen eine zentrale Rolle beim Transport auf den Berg, bei der Kanalisierung der Besucherströme und bei der Optimierung des alpinen Tourismus. Roth betonte, dass sich der Wintertourismus nach wie vor einer hohen Nachfrage erfreue, auch bei jüngeren Zielgruppen – wenngleich die Zahl der Skitage dort leicht zurückgeht. Entscheidend sei die emotionale Komponente: „Bewegung im Schnee zaubert Alltagsprobleme weg.“ Spaß und Genuss zählen zu den stärksten Motiven – und sollten daher in der Kommunikation offensiver genutzt werden.

Deutschland wichtigster Quellmarkt Europas
Für Tirol besonders relevant: der deutsche Markt. Insgesamt 7,2 Millionen Deutsche sind aktive Skifahrer, dazu kommen 4,5 Millionen aktive Langläufer:innen. Entgegen anderslautenden Meldungen bleibt Ski alpin klar das wichtigste Segment. Die jährlichen Ausgaben deutscher Wintersportler:innen summieren sich auf 17,2 Milliarden Euro – damit ist Deutschland der bedeutendste Wintersport-Quellmarkt Europas. Roth hob zudem den vergleichsweise geringen ökologischen Fußabdruck von Winterurlauben in den Alpen hervor. Diese seien deutlich nachhaltiger als Fernreisen aller Art. „Darin liegt ein großer Pluspunkt für die Kommunikation der Branche“, so Roth.

Podiumsdiskussion zur medialen Wahrnehmung
Ein weiterer Schwerpunkt des Seilbahntages war die mediale Darstellung des Tiroler Wintertourismus. In einer Podiumsdiskussion mit ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober, Dominik Prantl (Süddeutsche Zeitung), dem Medienberater Peter Plaikner und Fachgruppenobmann Reinhard Klier wurde der Frage nachgegangen, warum es immer wieder zu Negativschlagzeilen kommt. Prantl zog Parallelen zum Fußball: Dort stünden auf der einen Seite die brennenden Fans, auf der anderen die engagierten Kritiker. Die Kunst bestehe darin, beide Gruppen kommunikativ zu erreichen. Stadlober sieht die größte Chance in einer authentischen Vermittlung der Leidenschaft für den Wintersport. Wichtig sei zudem, dass die zentralen Botschaften innerhalb der Branche klar abgestimmt werden.

Klier: Kommunikation mit offenen Karten
Reinhard Klier zog ein klares Resümee: „Eine faktenbasierte und offene Kommunikation bietet die beste Chance für eine faire Darstellung der Seilbahnbranche in den Medien.“ Dazu gehöre, auch heikle Themen wie Mobilität, Tourismusgesinnung oder den Klimawandel anzusprechen – und gleichzeitig die massiven Anstrengungen in Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sichtbar zu machen. Auch bei der Preisgestaltung will Klier weiterhin mit offenen Karten spielen und die wirtschaftlichen Beweggründe transparent darlegen. „Nicht vergessen werden darf, dass der Tourismus in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein stabiles Standbein für den Standort ist – verstärkt durch unsere Anstrengungen in Richtung Ganzjahresdestination,“ betonte der Fachgruppenobmann.

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Kontakt

Haberl Viktoria
Tiroler Wirtschaftskammer 
Fachgruppe Seilbahnen
Mag. Viktoria Haberl
T 05 90 90 5-1493
E viktoria.haberl@wktirol.at