28.10.2025    1 Bild

Steigende Netzentgelte: „Die Sonne schickt keine Rechnung? Leider doch!“

WK-Präsidentin Barbara Thaler warnt vor wachsender Kostenlawine durch Stromnetztarife – Politik muss bei Energiepreisen ansetzen statt an der Supermarktkassa.
© Patrick Saringer

Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol - Barbara Thaler

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‚Die Sonne schickt keine Rechnung‘ – dieser oft zitierte Satz klingt schön, stimmt aber nicht. Laut Verordnung der E-Control steigen mit Jahresbeginn die Stromnetzentgelte in Tirol um durchschnittlich 11,2 Prozent – stärker als in fast allen anderen Bundesländern. Für Haushalte und die meisten Unternehmen (Netzebene 7) steigen die Netznutzungsentgelte sogar um 14,4 %. „Diese Entwicklung zeigt einmal mehr: Die Energiewende kostet, und das müssen wir endlich ehrlich aussprechen“, betont WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Ausbau der Stromnetze unvermeidbar, aber auch teuer
Allein in Tirol wurden im vergangenen Jahr über 7.600 PV-Anlagen neu installiert. Mit Stand Ende 2024 gibt es rund 32.500 PV-Anlagen, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Der Ausbau der Stromnetze sei unvermeidbar, aber auch teuer: „Wir machen das System breiter und das braucht Investitionen. Die Kosten tragen am Ende Betriebe und Haushalte gleichermaßen. Es ist daher eine Illusion zu glauben, dass wir in absehbarer Zeit wieder zu wirklich wettbewerbsfähigen Energiepreisen zurückkehren“, so Thaler weiter.

Es braucht Maßnahmen an der Wurzel des Problems
Besonders kritisch sieht die Präsidentin die politische Schwerpunktsetzung: „Es ist bemerkenswert, dass aktuell politische Debatten über Preiseingriffe bei Lebensmitteln geführt werden, gleichzeitig aber mit staatlichen Gebühren, Netztarifen und Abgaben selbst die Inflation angetrieben wird. Das ist schlicht widersprüchlich.“

Für Thaler ist klar, wo angesetzt werden muss: „Wir brauchen keine Preisdeckel an der Supermarktkassa, sondern Maßnahmen an der Wurzel des Problems. Ein Netzausbaufond ist ein längst überfälliger und notwendiger Schritt. Damit ließe sich die künftige Kostenentwicklung abfedern und die Belastung für Haushalte und Betriebe spürbar dämpfen.“

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Tiroler Wirtschaftskammer
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