20.10.2023    3 Bilder

Tiroler Innenstädte im Gesundheitscheck

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Freuten sich über einen gelungenen Orts- und Stadtmarketingtag (v.l.): Thomas Ebner (Standortmarketing Kufstein), Bürgermeister Martin Krumschnabel, Karin Klotzinger (Stadtmarketing Austria), WK-Vizepräsident Martin Wetscher und Simon Franzoi (Sparte Handel, WK Tirol).

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Wie funktioniert professionelles Stakeholdermanagement? Wie können Innenstädte professionell gelenkt und gemanagt werden? Wie schneiden die Tiroler Innenstädte im „City Health Check“ ab? Diese und andere Fragen wurden am Tiroler Orts- und Stadtmarketingtag beantwortet.

Regionalität ist eine der effektivsten Antworten auf die internationalen Unsicherheiten. Regionale Wirtschaftskreisläufe stehen für Stabilität, Verlässlichkeit, Qualität, Arbeitsplätze vor Ort sowie Steuerleistung im eigenen Land. Doch die aktuelle Wirtschaftslage stellt den Tiroler Einzelhandel vor große Herausforderungen. Sinkende Kaufkraft, Online-Konkurrenz, steigende Energiekosten und drohende Lohnsteigerungen setzen die Tiroler Betriebe unter Druck. Die heimischen Händler:innen müssen mit Umstrukturierungen und neuen Konzepten auf die aktuellen Herausforderungen antworten. Und sie brauchen dazu verlässliche Partner. „In diesem Zusammenhang spielen die Orts- und Stadtmarketings als Keimzellen der Regionalität eine besondere Rolle“, betont WK-Vizepräsident Martin Wetscher, „Stadt- und Ortskerne können und müssen gelenkt werden. Diese schwierige, aber lohnende Aufgabe liegt bei den Stadt- und Ortsmarketings.“ Als Beitrag zur Vernetzung und Professionalisierung veranstaltete die Sparte Handel der WK Tirol auch heuer den jährlichen Orts- und Stadtmarketingtag. Dieser fand am 18. Oktober im Innovationsraum Kufstein statt. Fast alle Stadt- und Ortsmarketing von Landeck bis St. Johann folgten dieser Einladung und nutzten den Event für neue Impulse.

Unterschiedliche Interessen professionell bündeln
Ein Workshop widmete sich der Frage, wie erfolgreiches Stakeholdermanagement gelingen kann. Im Zentrum stand die Herausforderung, Eigentümer, Öffentlichkeit und andere wichtige Gruppen einzubinden und zu überzeugen. Einmal mehr wurde klar, dass der Begriff „Marketing“ viel zu kurz greift und die Organisationen eine wichtige Funktion als Stadt- und Ortsentwickler ausüben. Die Stadt- und Ortsmarketingorganisationen wollen in Zukunft ihre Profile schärfen. Darüber hinaus werden sie näher zusammenrücken und den Austausch intensivieren, um von der Öffentlichkeit und der Politik besser wahrgenommen zu werden. „Regionale Schwerpunkte machen Sinn, aber es braucht einen gemeinsamen Auftritt und eine professionelle Kommunikation nach außen. Das erhöht den Stellenwert und die Wirksamkeit der Orts- und Stadtmarketings“, erklärte Workshop-Leiter Ulrich Müller (Kommunikationsberatung clavis).

Tiroler Innenstädte im City Health Check
Der Vergleich macht sicher. Das war auch der Grundgedanke dafür, die Agentur Standort+Markt einzuladen und Tirols Innenstädte einem „City Health Check“ zu unterziehen. Dieser Gesundheits-Check im Österreich-Vergleich bescheinigte Tiroler Ortskernen eine hohe Vitalität: „Die Tiroler Innenstädte schlagen sich im Vergleich zur gesamten Entwicklung der Cities in Österreich durchwegs prächtig. Die Leerstandsraten sind deutlich niedriger, was möglichweise mit dem stabilisierenden Faktor des Tourismus in Verbindung zu bringen ist: Nicht nur die Einheimischen besuchen die Shops, sondern auch die nationalen und internationalen Gäste“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der Agentur, Hannes Lindner. Beachtlich ist außerdem, dass im Rest von Österreich Cities Shopflächen im Modesegment verlieren, während Tirols Cities in diesem für Innenstädte so wichtigen Segment sogar zulegen konnten. Dennoch teilt Hannes Lindner die Sorgenfalten des Tiroler Handels mit jenen des gesamten Landes: „Teuerung bei Mieten und Betriebskosten, Spannenprobleme, neue Lohnrunden, Kaufzurückhaltung bei Konsument:innen, Konkurrenzdruck durch den internationalen Online-Handel - die Situation ist derzeit nicht ganz einfach. Da heißt es leider tief Luftholen und durchtauchen.“

Auch der 16. Orts- und Stadtmarketingtag brachte für die Teilnehmer:innen wichtige Impulse und bietet den Profis für die Orts- und Stadtentwicklung die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Ein gelungenes Beispiel für die innovative Kraft von Orts- und Stadtmarketings ist die Revitalisierung eines Bestandsgebäudes durch das Stadtmarketing Kufstein: Mitten im Stadtkern ist nun ein topmoderner Innovationsraum mit einem Co-Working-Space entstanden, der bereits intensiv nachgefragt und gebucht wird. Dieser innerstädtische Akzent wirkt Leerständen entgegen, bringt Bewegung in den Ortskern und schafft neue Frequenz. WK-Vizepräsident Martin Wetscher hob die Bedeutung dieser Organisationen als Bindeglied zwischen Politik, Wirtschaft und Bevölkerung hervor und schloss mit einer positiven Botschaft: „Jede Stadt, jeder Ort, jede Region ist Gesamtsystem, das gemanagt und entwickelt werden muss – und kann. Und genau hier spielen die Orts- und Stadtmarketings eine zentrale Rolle.“

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Kontakt

Franzoi Simon
Tiroler Wirtschaftskammer
Sparte Handel
Mag. Simon Franzoi
T 05 90 90 5-1295
E simon.franzoi@wktirol.at