17.09.2021    4 Bilder

Tiroler Nachwuchs-Ingenieur-Preis: Der TINIP 2020/21 geht an die HTL Imst und an die HTL Trenkwalderstrasse

Bereits zum zwölften Mal wurde gestern der Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis TINIP verliehen. Prämiert wurden Projektarbeiten der Tiroler HTL und artverwandter technischer Schulen.
© WK Tirol

TINIP 2020/21 - Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis. Die TINIP-Sieger gemeinsam mit allen Kategorie-Gewinnern bei der Gala.

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Die Corona-Pandemie hat vieles verändert und die heimischen Schüler vor große Herausforderungen gestellt. Besonders vor diesem Hintergrund hat der Tiroler Nachwuchs-Ingenieurpreis 2021 nach diesem so schwierigen Jahr eine ganz besondere Bedeutung. Es wurden gestern die Abschlussarbeiten der Jahrgänge 2020 und 2021 prämiert. „Im Jahr 2020 war coronabedingt keine Jurysitzung und Verleihung möglich. Wir wollten aber beiden Jahrgängen die verdiente Wertschätzung entgegenbringen. Wir holen das jetzt im Rahmen einer feierlichen Gala nach und prämieren die TINIP-Sieger beider Jahrgänge“, freut sich Peter Seitz, Fachgruppenobmann der Ingenieurbüros in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Sieger des TINIP 2021 sind Julia Brugger, Celina Friedrichs und Romy Saurwein von der HTL Trenkwalderstrasse in Innsbruck. Die drei Schülerinnen haben in der Kategorie Chemie/Design/Optometrie eine Ausstellungskonzeption zum Thema „Psychische Erkrankungen“ erarbeitet. Nahezu alle Bestandteile des Lebens werden durch den dauerhaften Leistungsdruck beeinflusst und beeinträchtigt, darunter leidet vor allem die psychische Gesundheit des Menschen. Um das Stigma rund um psychische Probleme zu brechen und die Erkrankungen öffentlich zum Thema zu machen, wird eine Kunstausstellung konzipiert. Die Krankheiten werden als Illustrationen visualisiert und sollen somit für betroffene Personen sichtbar und greifbar gemacht werden. Der Juryvorsitzende Christian Molzer, Abteilungsvorstand der Tiroler Landesregierung, gratulierte begeistert: „Die Animationen für die Ausstellungskonzeption waren aufwendig und ansprechend umgesetzt - vom Logo, über die Geschichte bis hin zu den Grafiken. Die Präsentation war ausgezeichnet und die Bewusstseinsbildung für dieses Thema ist in unserer heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Ein sehr ehrgeiziges Projek, das von Mut zeugt, dieses Thema vor den Vorhang zu holen und aktiv anzugehen.“

Insgesamt wird von der Jury je Kategorie ein Projekt nominiert. Die Nominierten erhalten neben der Nominierungsurkunde jeweils einen Preisgeldscheck in Höhe von 1.000 Euro - der TINIP-Sieger zusätzlich weitere 1.000 Euro Preisgeld. „Die letzten Monate waren nicht einfach, vor allem für Schüler. Hier sitzen alles Sieger, denn alle haben Ideen umgesetzt und waren innovativ und haben trotz Coronamaßnahmen gezeigt, wie kreativ und ideenreich sie sind. Gerade für die Ingenieurbüros ist es schwer, qualifiziertes Personal zu finden. Umso erfreulicher ist es, dass hier so viele innovative Nachwuchsfachkräfte sitzen, die durch den TINIP die Möglichkeit haben, ihr Können und ihr Wissen zu präsentieren“, freut sich Peter Seitz, Obmann der Fachgruppe Ingenieurbüros in der Wirtschaftskammer Tirol. Dietmar Hernegger, Obmann der Sparte Information und Consulting fügt hinzu: „Wir haben zwei außergewöhnliche Jahre hinter uns gebracht. Danke für das Engagement, denn die Wirtschaft lebt von der Jugend. Ihr präsentiert das, was wir in Zukunft umsetzen können.  So viele kreative Köpfe und ausgezeichnete Ideen sind einzigartig. Schaut nach vorne und geht euren Weg.“

Die Nominierten in den weiteren Kategorien sind:

Kategorie: Elektrotechnik/Elektronik/Mechatronik/Informatik

Marcel Hampl und Sascha Hampl von der HTL Imst mit ihrem Projekt „Visual Coworking Environment“. Gerade Corona hat gezeigt, dass viele Menschen über große Distanzen hinweg zusammenarbeiten müssen. Der Fokus des Projektes liegt auf dem Raumverhalten bei der Kommunikation. Dazu wurde ein Prototyp für eine Chatplattform entwickelt. Dieser wird mit agilem Projektmanagement und Rapid Prototypen durchgeführt.

Kategorie Bau/ Gebäudetechnik/ Wirtschaftsingenieure

Lukas Stigloher und Johannes Büchel von der HTL Imst gewannen mit ihrem Projekt „Lovat“. Dies ist ein innovatives Modulsystem für Raum auf Wasser. Das Projekt zeigt den Mehrwert des Aufenthaltes auf Wasser in der Stadt und in der Natur auf und setzt diesen erfolgreich um. Es wurden Aspekte wie Nachhaltigkeit, Transport und Bauweise ausgearbeitet, um ein zukunftsorientiertes System zu schaffen.

Kategorie Maschinenbau/ Fertigungstechnik/Kunststofftechnik

Mercedes Grasser, Rafael Holzknecht, Markus Dornauer und Luca Reichenfelser von der HTLBLVA Anichstraße mit ihr Innenausstattung für Einsatzfahrzeuge der Bergrettung Tirol. Das Hauptaugenmerk des Umbaus liegt hier auf dem Liegendtransport des Patienten. Das System von „BergFlex“ ist einfach zu bedienen, schnell umrüstbar und ein sicheres System, um Patienten liegend in einem Mannschaftsbus zu befördern. In Zusammenarbeit mit der Firma Franz Achleitner Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH in Radfeld soll dieses Projekt für die Bergrettung Tirol realisiert werden.

Sonderpreis

Miriam Miedl und Lisa Egger von der Kramsach Chemie mit ihrer Diplomarbeit „Auswirkung von Androgenen und Antiandrogenen auf die Mitochondrienfunktion im Prostatakarzinom“. Dieses Projekt fällt in die Grundlagenforschung zur Krebsbehandlung. Darin wurden die Konzentrationsveränderungen von speziellen Proteinen in den Mitochondrien bei Zugabe von Androgenen und Antiandrogenen in Prostatakrebszellen beobachtet. Ziel der Aufgabe war es, Überlebenschancen oder die Vermehrung der Tumorzellen zu gewinnen. Das Verständnis solcher Abläufe ist notwendig, um neue Ansatzpunkte für hormonelle Krebstherapien zu finden. „Dieses Projekt wurde als Sonderpreis ausgewiesen, da es in keine Kategorie passt. Doch die Aufgabe und die Präsentation war in ihrer Aufarbeitung einzigartig. Herzliche Gratulation dazu“, freut sich Juryvorsitzender Molzer.

Sieger des TINIP 2020 sind Lisa Kogler und Hanna Draxl von der HTL Imst. Im Rahmen ihres Jahresprojektes haben die beiden Absolventinnen eine Krankenstation in Ghana, das Jordan Mecidal Center, geplant. In ihrem Projekt verbinden sie jahrhundertealte Bautraditionen mit modernsten Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0 – dem Einsatz von Robotern. Gebaut wird mit Lehmziegeln, die direkt vor Ort gefertigt und dann von einem Roboter dem ghanaischen Kente-Muster entsprechend angeordnet werden. Ökologie war ein wichtiges Entwurfskriterium für die beiden: sowohl die Dreiecksform des Gebäudes, als auch die Bepflanzung sowie der Windturm und die winddurchlässige Ziegelfassade sorgen für ein gekühltes Gebäude – ganz ohne stromfressende Klimaanlagen. So entsteht eine ökologisch wertvolle, klimafreundliche und nachhaltige Bettenstation, die mit den vielen Bezügen zu lokalen Traditionen fest in der afrikanischen Gemeinschaft verankert ist. "Moderne Werte wie Nachhaltigkeit, Ökologie mit traditioneller Bauweise, klassische Architektur und dazu digitiale Möglichkeiten. Ein bunter Mix der Vielfältigkeit mit viel Potenzial. Die Projekttiefe und der Detailgrad dieses Projektes waren ausschlaggebend für die Entscheidung", freut sich Juryvorsitzender Christian Molzer.

Weiters wurden Daniel Willam und Anna Mol von der HTL Kramsach mit ihrer Abschlussarbeit „Morphologische Vielfalt entomopathogener Pilze in Submerskultur und ihr Einsatz als biologische Pflanzenschutzmittel“ als Kategoriesieger Chemie/ Design/ Optometrie nachnominiert. Hier werden die Pilze Beauveria brongniartii und Metarhizium brunneum untersucht. Beide sind bekannte Insektentöter, die felderzerstörenden Larven an den Kragen gehen. Beauveria brongniartii schützt dabei vor Engerlingen des Maikäfers, während Metarhizium brunneum wirksam gegen eine Vielzahl von Insektenlarven ist und an Rübenderbrüsslern ausgetestet wird. Hierbei werden die Insektenlarven in mit dem Pilz versetzte Erde eingebracht, um ihre Mortalitätsrate zu überprüfen.

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TINIP 202021
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Gollner Christine
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