Euregio-Veranstaltung auf dem Chiemsee brachte über 100 Unternehmen ins Gespräch.
© Axel Effner
Schneller Austausch über Geschäftsmodelle und Problemlösungen: Im 15-Minuten-Takt wechselten die Gespräche zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem österreichisch-deutschen Grenz-gebiet.
Frischer Wind fürs Geschäft: Den atemberaubenden Ausblick auf den Chiemsee und die Chiemgauer Berge nutzten gut 100 Unternehmer:innen aus dem Raum Kufstein in Tirol sowie Rosenheim und Traunstein in Bayern, um grenzübergreifend neue Kontakte zu knüpfen und Geschäfte anzubahnen. Beim 4. Business Speed Dating des Wirtschaftsraums an Bord der „MS Edeltraud“ konnte man bei der Schifffahrt von Prien aus über den Chiemsee in sechs Gesprächsrunden à 15 Minuten sein „perfect match“ finden.
Dass das ungewöhnliche Veranstaltungsformat des Wirtschaftsraumes Kufstein – Rosenheim – Traunstein an besonderen Orten gefragt ist, belegten die schnell ausgebuchten Plätze. Nach der Festung in Kufstein, der Eishalle in Rosenheim und auf der Kaiserlounge auf 1.530 Meter Höhe im Kaisergebirge fand die vierte Veranstaltung nun auf dem Chiemsee satt. Insgesamt nahmen 36 österreichische und 68 deutsche Unternehmen am grenzüberschreitendes Euregio-Projekt, das von Interreg gefördert wird, teil.
Viele Teilnehmer:innen wiederholt dabei
Viele der Teilnehmenden aus 44 Branchen waren zum wiederholten Mal dabei. Das Spektrum reichte dabei vom Start-up-Unternehmen für Podcasts oder IT-Technik über Schmuckateliers, Finanzdienstleister:innen, Marketingagenturen und Handwerksbetriebe bis hin zu größeren Unternehmen für Industrieelektronik, Metallbearbeitung oder Spedition und Logistik.
„Etwa ein Viertel der beteiligten Unternehmen haben laut Umfrage nicht nur durch einen Ideenaustausch, sondern ganz konkret durch geschäftlichen Erfolg von diesem besonderen Veranstaltungsformat profitiert“, berichtet Manfred Hautz, Bezirksstellen-Obmann der Wirtschaftskammer Kufstein. Christoph Schneider, Präsident der Euregio Inntal-Chiemsee-Kaisergebirge-Mangfalltal e.V. ergänzte: „Mit Blick auf die Lieferketten oder Vorprodukte ist es auch ein Erfolg, wenn die Unternehmen passende Partnerschaften in unserer grenznahen Region finden anstatt Hunderte von Kilometern entfernt.“ Das schaffe nicht nur einen Mehrwert für die Unternehmen und die Grenzregion, sondern nutze auch der Umwelt.
Gastgeber und Projektpartner des innovativen Networking-Formats waren die Euregio Inntal, die Wirtschaftsförderung der Stadt und des Landkreises Rosenheim, der Wirtschaftliche Verband von Stadt und Landkreis Rosenheim, das Digitale Gründerzentrum Stellwerk18, die Chiemgau GmbH Wirtschaftsförderung, die IHK für München und Oberbayern und die Handwerkskammer für München und Oberbayern sowie die Wirtschaftskammer Kufstein.
Neue Geschäftskontakte im 15-Minuten-Takt
Der Charme und die Qualität des Business Speed Dating liegt im Unterschied zu herkömmlichen Netzwerktreffen in seinem besonderen Format. Die angemeldeten Unternehmer:innen können ihre gewünschten Gesprächspartner:innen bereits vorab aus einer Online-Liste heraussuchen und zum 15-Minuten-Gespräch „daten“. So kann man im Handumdrehen neue Firmenkontakte schließen, seine Produkte und Dienstleistungen vorstellen und eventuell erste Geschäfte anstoßen.
Auf der dreistündigen Fahrt bei Kaiserwetter auf und unter Deck der „MS Edeltraud“ kamen so mehr als 300 Gespräche zustande. „Gerade für Start-up-Unternehmen ist dieses Format ideal, weil sie mit ihren Ideen und Geschäftsmodellen direkt ohne lästige Kaltakquise am Telefon mit Firmen aus dem Mittelstand in Kontakt kommen“, sagt Carla Kirmis, Geschäftsführerin des Gründerzentrums Stellwerk18 und Beauftragte der Wirtschaftsförderung der Stadt Rosenheim. Birgit Seeholzer, Geschäftsführerin der Chiemgau GmbH Wirtschaftsförderung, ergänzte: „ Unser gemeinsames Ziel, Unternehmer:innen aus der grenznahen Region, die sich nicht kennen, zusammenzubringen, um regionale Wertschöpfungsketten auszubauen und zu stärken hat sich voll erfüllt“.